Marokko: Von Marrakesch zur Sahara

Marokko: Von Marrakesch zur Sahara

Christian blickt in die Sahara

Marokko: Von den belebten Straßen Marrakeschs zu den ruhigen Weiten der Sahara

Als wir im März 2023 in unserem Yoga-Retreat tief entspannt auf den Matten lagen, ahnten wir noch nicht, dass gerade dieser Ort uns die Türen zu einem neuen Abenteuer öffnen würde. Dort begegneten wir Astrid vom Dreamteam Maroc, deren Leidenschaft für ihr Land ansteckend wirkte. Mit leuchtenden Augen und einer Begeisterung, die nur jemand empfinden kann, der seine Berufung lebt, erzählte sie uns von den Touren, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Rachid durchführt.

Ihre Worte malten Bilder von exotischen Landschaften und Abenteuern, die so greifbar wurden, dass wir uns spontan entschlossen, Teil ihrer nächsten Tour zu werden. Es war eine Entscheidung, die von der Lust am Unbekannten und der Sehnsucht nach Erkundung getrieben war.

Der 27. November wurde zu unserem Tor in eine andere Welt. Mit der Lufthansa flogen wir über Frankfurt direkt in das Herz von Marrakesch, wo uns die Wärme Afrikas und ein Himmel in einem intensiveren Blau, als wir es kannten, begrüßten. Schon am ersten Nachmittag, inmitten des bunten Treibens der Stadt, ließen wir uns unsere erste Tagine schmecken, deren Düfte und Aromen ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage waren. Der Abend fand seinen Abschluss im Hotel Almas, das mit seiner einladenden Atmosphäre den perfekten Rahmen für den Beginn unserer Reise bot.

Die Sonne verabschiedete sich langsam hinter den Kulissen der Stadt, als wir uns auf der Dachterrasse des Hotels niederließen. Unter uns das lebendige Marrakesch, über uns ein Himmel, der mit der Nacht die ersten Sterne enthüllte – und in uns das Gefühl, dass eines der größten Abenteuer unseres Lebens gerade erst begonnen hatte.

Blick über die Dächer von Marrakesch
Rooftop Pool auf dem Hotel Almas
Blick vom Hotel Almas in Marrakesch

Die gesamte Reise im Überblick

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Marrakesch: Tor zu Marokkos Seele und die Gärten der Seele

Die Morgensonne, die durch die Vorhänge unseres Zimmers im Almas Hotel drang, war ein sanftes Wecksignal für den Tag, der vor uns lag. Mit der Neugier von Weltentdeckern machten wir uns auf den Weg, um dem pulsierenden Herzen Marrakeschs zu entkommen und fanden uns in einer Oase der Ruhe wieder – den Anima-Gärten, einem Meisterwerk des Künstlers André Heller.

Umgeben von der satten Pracht exotischer Pflanzen und dem sanften Plätschern von Wasserspielen, schien der Garten Anima eine Welt für sich zu sein. Es war, als hätten wir ein verborgenes Juwel entdeckt, eine Enklave der Schönheit und Gelassenheit inmitten der hektischen Stadt. Hier, im Schatten von Olivenbäumen und umspielt vom Duft des Lavendels, fanden wir einen friedvollen Start in den Tag.

Als die Sonne ihren Zenit überschritt und langsam dem Horizont zuneigte, kehrten wir zurück ins Almas Hotel, gerade rechtzeitig zur Ankunft der restlichen Tourmitglieder am Nachmittag. Neue Gesichter und Geschichten füllten die Lobby, und es entstand sofort ein lebhafter Austausch, der die Vorfreude auf die gemeinsamen Tage verstärkte.

Den Abend verbrachten wir in der Gesellschaft unserer neuen Weggefährten in einem Fischrestaurant, wo wir die Frische des Meeres auf unseren Tellern und die Wärme der marokkanischen Gastfreundschaft im Herzen spürten. Es war der perfekte Abschluss für unseren Aufenthalt in Marrakesch, bevor wir am nächsten Tag gemeinsam ins Atlasgebirge aufbrechen würden.

Blick auf Atlasgebirge im Garten Anima
Labyrinth im Garten Anima in Marrakesch
Die Arche Noah im Garten Anima

Info-Kasten: Garten Anima – Ein Kunstjuwel in Marrakesch

Der Garten Anima ist ein faszinierendes Werk des Künstlers André Heller, eröffnet im Jahr 2016. Dieses botanische Paradies in Marrakesch beherbergt nicht nur eine reiche Vielfalt an Pflanzen, sondern auch eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken. Besucher können hier Skulpturen und Werke von namhaften Künstlern wie Pablo Picasso und Keith Haring bestaunen, die sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügen. Heller hat mit Anima einen Ort der Ruhe und der künstlerischen Inspiration erschaffen, der die Grenzen zwischen Kunst und Natur verschwimmen lässt.

Auf dem Weg durch das Atlasgebirge

Nach einem stärkenden Frühstück, das von lokalen Delikatessen und frischem marokkanischen Tee geprägt war, setzten wir unsere Reise fort und bestiegen den Kleinbus, der uns in Richtung des majestätischen Atlasgebirges bringen sollte. Die Straße, die sich erst kürzlich in eine gut ausgebaute Route verwandelt hatte, führte uns auf Serpentinen hinauf bis auf eine Höhe von 2200 Metern über dem Meeresspiegel.

Unterwegs legten wir Pausen an sorgsam ausgewählten Rastplätzen ein, die mehr waren als nur Gelegenheiten, um die Beine zu vertreten. Ein besonderer Halt war die Frauenkooperative für Arganöl im Café Restaurant Aguelmous. Hier gewährte man uns Einblicke in die Herstellung des kostbaren Öls, das oft als das flüssige Gold Marokkos bezeichnet wird. Wir nutzten die Gelegenheit, um das handgepresste Öl zu probieren.

In einem kleinen Dorf entlang der Straße, wo die Zeit langsamer zu laufen schien, kauften wir frisches Obst. Die süßen Düfte und leuchtenden Farben der Früchte stellten eine willkommene Erfrischung und eine weitere Verbindung zu diesem Land dar, das uns mit jeder Meile mehr in seinen Bann zog.

Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Sonne ihre letzten Strahlen wie vergoldete Pfade über die Landschaft legte, erreichten wir Ait Ben Haddou. Die Kulisse, die sich vor uns ausbreitete, war atemberaubend: eine alte Ksar, die wie ein uraltes Monument aus dem Sand der Zeit aufragte. Das goldene Licht der Abendsonne ließ die Lehmmauern der Festung in einem warmen Glanz erstrahlen.

Auf der Straße im Atlasgebirge
Rachid kauft Obst
Raststätte im Atlasgebirge

Durch die Gassen von Ait Ben Haddou

Frisch eingecheckt im Ksar Ljanoub, unserem pittoresken Hotel, das mit seiner authentischen Architektur und warmen Atmosphäre begeisterte, machten wir uns auf den kurzen Weg nach Ait Ben Haddou. Dieser Ort, bekannt für seine beeindruckende Lehmbauweise, war wie ein Fenster in eine längst vergangene Zeit.

Während wir durch die engen, verwinkelten Gassen schlenderten, erzählte uns Rachid, unser sachkundiger Guide und Kenner der Berberkultur, von den tiefgreifenden Symbolen, die in den Mauern und Toren des Ksar verewigt waren. Seine Worte waren wie Schlüssel, die die reiche Geschichte und die Geheimnisse dieses UNESCO-Weltkulturerbes entschlüsselten.

Auf dem Gipfel des Hügels, hoch über den Dächern von Ait Ben Haddou, leitete uns Astrid in eine Meditation. Dort, umgeben von der Stille der alten Mauern und der Weite des Himmels, ließen wir uns ganz in die Magie des Moments fallen. Es war, als würden wir eins mit der Zeitlosigkeit und der spirituellen Tiefe dieses Ortes.

Mit dem nahenden Sonnenuntergang begann unser Rückweg. Wir folgten dem sanften Flusslauf durch die Felder zurück zu unserem Hotel. Das Lichtspiel der untergehenden Sonne hüllte alles in ein surrealistisches Rot, eine Szenerie, die uns in stummer Bewunderung verharren ließ.

Den Abend ließen wir in der gemütlichen Atmosphäre des Ksar Ljanoub ausklingen. Bei einer traditionellen Tajine, einem kulinarischen Erlebnis, das so reich an Geschmack und Tradition war wie Marokko selbst, teilten wir unsere Eindrücke und bereiteten uns auf die weiteren Abenteuer vor, die uns der Atlas noch bieten würde.

Durch die Gassen von Ait Ben Haddou
Blick über Ait Ben Haddou
Ksar Ljanoub bei Ait Ben Haddou

Info-Kasten: Ait Ben Haddou – Ein historisches Filmset in der Wüste

Ait Ben Haddou, ein beeindruckendes Ksar in der Nähe von Ouarzazate, ist nicht nur ein UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch eine beliebte Kulisse für viele berühmte Filme. Diese alte Lehmbaustadt, mit ihren verwinkelten Gassen und imposanten Bauwerken, hat Filmemacher aus aller Welt angezogen.

Die charakteristische Architektur und die malerische Umgebung machten Ait Ben Haddou zur perfekten Filmkulisse für historische und Fantasy-Filme. Bekannte Produktionen wie „Gladiator“, „Lawrence von Arabien“ und Teile der Serie „Game of Thrones“ wurden hier gedreht. Jedes Gebäude und jeder Pfad in Ait Ben Haddou erzählt eine Geschichte, die Besucher in die faszinierende Welt des Kinos und der marokkanischen Geschichte eintauchen lässt.

Ait Ben Haddou diente nicht nur als Drehort für internationale Blockbuster, sondern ist auch ein Zeugnis der traditionellen Baukunst der Berber. Die gut erhaltene Lehmfestung bietet einen Einblick in das Leben und die Kultur der Menschen, die einst in diesen Mauern lebten.

Das Atlasgebirge: Ein Naturwunder Marokkos

Die malerischen Pfade zum Citadelle dades vorbei an der Stadt der Stille

Mit dem ersten Licht des Morgens machten wir uns auf den Weg in Richtung Dades Tal. Unsere Route führte uns durch Ouarzazate, oft als die ‚Stadt der Stille‘ bezeichnet. Dieser Ort, bekannt für seine Rolle in der Filmindustrie, zeigte sich uns als friedvolles Pflaster, auf dem wir uns mit allem Nötigen für unsere Weiterreise eindeckten.

Während wir durch die Stadt fuhren, erblickten wir die berühmten Filmstudios am Rande Ouarzazates. Diese Kulissen, Schauplatz für zahlreiche bekannte Filme, ließen uns innehalten und die Verbindung zwischen der realen Welt und der Welt des Kinos spüren. In der Ferne zeigte sich auch das Kraftwerk Ouarzazate, ein beeindruckendes Zeichen moderner Technologie inmitten der Wüstenlandschaft.

Unser Mittagsstopp war im Café Restaurant Al Manadir, wo ich ein schmackhaftes Chicken Kebab genoss, während wir uns auf den weiteren Weg nach Boulmane Dades vorbereiteten. Dort angekommen, erlebten wir die unvergleichliche Gastfreundschaft der Berber: Wir besuchten Rachids Vater und bekamen einen tiefen Einblick, wie die Menschen in diesem Teil der Welt leben.

Unsere Unterkunft für die Nacht war das Citadelle Dades in Ait Ben Ali – eine burgähnliche, verwinkelte Kasbah mit einem magischen Blick über eines der schönsten Täler, die man sich vorstellen kann. Die Architektur und die Aussicht dieses Ortes waren so atemberaubend, dass sie alleine schon eine Reise wert waren.

Am Abend unternahmen wir einen Spaziergang durch das Dorf. Wir lernten die Dorfstrukturen kennen, darunter die Rolle des „Bürgermeisters“ und wie Probleme in dieser Gemeinschaft geregelt werden. Ein kurzer Weg entlang des Flusslaufs führte uns zu einem kleinen, versteckten Wasserfall – ein idyllischer Ort, der Ruhe und Natur pur versprach.

Auf dem Rückweg zum Citadelle Dades wurden wir Zeugen eines spektakulären Naturschauspiels: der Aufgang des Vollmondes, der den Himmel in ein mystisches Licht tauchte. Zurück in unserer Kasbah genossen wir das Abendessen, während wir den Tag Revue passieren ließen und uns auf die Abenteuer freuten, die noch vor uns lagen.

Blick vom Citadelle dades
Wasserfall in Ait Ben Ali
Mond über Ait Ben Ali

Info-Kasten: Das Kraftwerk Ouarzazate – Eine solare Revolution in der Wüste

Das Kraftwerk Ouarzazate, auch bekannt als Kraftwerk Noor, ist ein bedeutendes Sonnenwärmekraftwerk in Marokko. Es liegt etwa 10 Kilometer nordöstlich der Stadt Ouarzazate in der Provinz Ouarzazate und stellt ein Kernstück der marokkanischen Energiewende dar​​​​​​.

Mit einer geplanten Gesamtleistung von 2.000 Megawatt bis 2020 ist das Kraftwerk Teil eines der ambitioniertesten Solarenergieprojekte weltweit. Es besteht aus mehreren Blöcken, die bis 2017 eine elektrische Leistung von 500 Megawatt erreichten, was es zum größten solarthermischen Kraftwerk seiner Zeit machte​​.

Auf einer Fläche von 3.000 Hektar in der Wüste gelegen, erzeugt der Solarkomplex Energie für 1,3 Millionen Menschen, was die Abhängigkeit Marokkos von Energieimporten signifikant verringert und einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet​​.

Das Kraftwerk Noor ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Technologien und nachhaltige Energiequellen genutzt werden können, um die Herausforderungen der Energieversorgung in einer sich wandelnden Welt zu meistern.

Wanderung duch die rauhe Welt des Atlasgebirge

Als der Morgen graute und die ersten Sonnenstrahlen das Dades Tal in ein sanftes Licht tauchten, begannen wir unsere Wanderung durch das Herz des Atlasgebirges. Mit jedem Schritt auf den rauen Felsenlandschaften offenbarte sich uns die ungezähmte Schönheit Marokkos. Vorbei an Nomaden, die in dieser unwirtlichen, aber faszinierenden Umgebung ihr Zuhause fanden, erlebten wir eine Welt, die so weit entfernt von unserem Alltag war.

Besondere Momente der Ruhe fanden wir auf den Felsformationen, wo wir uns für eine Yoga-Session niederließen. In dieser außergewöhnlichen Umgebung, mit dem endlosen blauen Himmel über uns, fühlten wir eine tiefe Verbindung zur Natur. Während unserer Wanderung entdeckten wir eine Vielzahl neuer Pflanzen, deren Namen und Geschichten uns Rachid näherbrachte.

Unser Ziel war ein kleines Dorf, in dem Mahmoud, unser Fahrer, bereits auf uns wartete. Von dort aus fuhren wir zu den berühmten Serpentinen von Tisderine bends, einem wahren Naturwunder. Vom Café-Restaurant Timzzillite Chez Mohamed aus genossen wir einen atemberaubenden Ausblick auf die geschwungenen Straßen, die sich wie ein Band durch die Landschaft zogen. Bei dem besten Kaffee unserer Tour ließen wir die beeindruckende Aussicht auf uns wirken.

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Mit einem Ferrrari auf den Sepentinen von Tisderine bends.

Bevor wir unsere Reise fortsetzten, machten wir noch einen Abstecher zu den sogenannten ‚Monkey fingers‘ – bizarren Felsformationen, die an die Finger einer Hand erinnern. Diese einzigartigen geologischen Formationen waren ein weiteres Highlight unserer Tour.

Der Tag endete mit einem Besuch bei Rachids Schwester, wo wir einmal mehr die herzliche Gastfreundschaft der Berber erleben durften. Diese Begegnungen mit den Menschen und der Natur des Atlasgebirges hinterließen tiefe Eindrücke und bereicherten unsere Reise um unvergessliche Momente.

Yoga mit Goldi im Dades Tal
Serpentinen von Tisderine bends
Monkey Fingers im Dads Tal

Zu Gast bei Berbern, die Schwester von Rachid

Die Gastfreundschaft der Berber ist legendär und wir durften diese Herzlichkeit hautnah erleben, als wir Rachids Schwester in ihrem Zuhause besuchten. Schon bei der Ankunft wurden wir mit offenen Armen empfangen, ein Zeichen der Wärme und des Respekts, der in dieser Kultur tief verwurzelt ist.

Das Mahl, das uns erwartete, war ein Fest für die Sinne. Gemäß berberischer Tradition begann das Essen mit einer Auswahl an Süßspeisen, ein Brauch, der uns sofort in den Bann zog. Was folgte, war ein reichhaltiges Angebot an Salaten, gefolgt von aromatischem Couscous, zartem Lamm und Huhn. Jedes Gericht war ein Ausdruck der Liebe und Fürsorge, die in die Zubereitung einfloss.

Der Höhepunkt des Abends war der traditionelle Tee mit Kräutern, der in einer feierlichen Zeremonie serviert wurde. Dieser Tee war nicht nur ein Getränk, sondern ein Symbol der Gastfreundschaft und des Austauschs zwischen Gast und Gastgeber.

Trotz der Sprachbarrieren genossen wir eine wunderbare Zeit mit allen Familienmitgliedern. Besonders berührend war der Moment, als die Frauen begannen, unsere Augen zu schminken und unsere Hände und Füße mit kunstvollen Henna-Mustern zu verzieren. Diese Geste der Verbundenheit war etwas ganz Besonderes und ließ uns noch tiefer in die Kultur und Traditionen eintauchen.

Der Abend endete mit einem gemeinsamen Abschiedsfoto, das uns als wertvolle Erinnerung an diese besondere Begegnung begleiten wird. Mit gefüllten Herzen und neuen Freundschaften im Gepäck machten wir uns auf den Weg zurück über das Tal zu unserem Citadelle Dades, um dort den Abend ausklingen zu lassen. Bereits voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer, das uns am darauffolgenden Tag in Richtung Merzouga an den Rand der Sahara führen würde.

Zu Gast bei Rachids Schwester
CousCous mit Lamm
Gruppenbild mit Frauen bei Rachids Schwester

Die Sahara: Eine Symphonie aus Sand und Sternen

Unsere Reise führte uns weiter in Richtung Süden, immer näher an das Ziel, das in unseren Träumen so fern und doch so greifbar schien – die Sahara. Unterwegs machten wir einen Abstecher nach Toudgha Tinghir, einem Ort, der uns mit seiner atemberaubenden Schönheit in seinen Bann zog. Die Schlucht mit ihren steilen, majestätischen Felswänden war ein spektakuläres Naturschauspiel, das uns demütig und staunend zurückließ.

Je weiter wir fuhren, desto flacher wurde die Landschaft, bis wir bei der Cooperativae Khadija pour l’industrie traditionnelle ankamen. Hier deckten wir uns mit farbenfrohen Tüchern ein, aus denen wir lernten, Turbane zu wickeln – eine praktische und stilvolle Vorbereitung auf die Wüstenhitze.

Nach einem kurzen Stopp in einer Raststätte, wo wir unsere Kräfte mit einem herzhaften Essen stärkten, setzten wir unsere Reise fort. Als wir am Nachmittag die ersten gewaltigen Dünen der Sahara erblickten, stockte uns der Atem. In der Kasbah Le Touareg, unserer Unterkunft für die Nacht, angekommen, bestiegen wir das Dach, von wo aus wir einen ersten, unvergesslichen Blick auf die endlosen Sandwellen der Wüste warfen. Die Stille, die uns dort umgab, war so tief und erhaben, dass sie uns für einen Moment die Zeit vergessen ließ.

Meine Frau und ich wagten unsere ersten Schritte in die Wüste, ein Erlebnis, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Selbst in dieser unwirtlichen, endlosen Weite begegneten wir einem Berber, der uns Souvenirs verkaufen wollte. Für ein Erinnerungsfoto gab ich ihm 20 Dirham – eine skurrile Begegnung inmitten der Stille der Sahara.

Zurück in der Kasbah, ließen wir den Tag bei einem köstlichen Essen ausklingen. Unsere Gedanken und unsere Vorfreude galten bereits der nächsten Nacht unter dem Sternenhimmel der Wüste – einem Abenteuer, das nur darauf wartete, von uns erlebt zu werden.

Christian mit Turban
Von der Kasbah der Blick in die Wüste
Goldi auf einer Düne in der Sahara

Merzouga: Das Tor zur Wüste und die Gärten des Lebens

Unser nächster Morgen in Merzouga begrüßte uns mit einer frischen Brise und einer Neugier, die uns zu den Gärten von Merzouga führte. Hier, inmitten der scheinbar lebensfeindlichen Wüste, entdeckten wir eine erstaunliche Oase des Lebens. Rachid, unser unermüdlicher Guide, erklärte uns, wie die Familien hier Ackerbau betreiben. Zu unserer Überraschung erfuhren wir, dass in etwa fünf Metern Tiefe genügend Wasser vorhanden ist, um das Land zu bewässern. Das Leben in der Wüste, weit entfernt von den Klischees des Leidens und der ständigen Wasserknappheit, war geprägt von einer tiefen Liebe zur Heimat und dem Stolz der Menschen, die hier alles hatten, was sie zum Leben brauchten.

Unser Tag wurde durch den Besuch eines Gnaoua-Konzerts bereichert. Die lebhaften Rhythmen und der energiegeladene Tanz der Berber waren ansteckend und wir fanden uns bald mittendrin, bewegt von der Musik und der ausgelassenen Stimmung.

Später kehrten wir in das Café Restaurant Chez Ibrahim ein, wo wir die berühmte Berber Pizza probierten – ein kulinarisches Highlight, das unsere Geschmacksknospen auf eine Reise durch die traditionelle Küche der Region mitnahm.

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Am späten Nachmittag, als die Sonne bereits tief am Horizont stand, führte uns Rachid in die Kunst des Turbanbindens ein. Mit neuem Wissen und frisch gewickelten Turbanen machten wir uns auf den Weg zu den Dromedaren, die uns in den Sonnenuntergang hinein zu unserem Luxus-Camp in der Wüste bringen sollten. Dieser Moment, als wir auf den sanften Riesen ritten, während die Sonne die Dünen in ein goldenes Licht tauchte, markierte den Beginn des Höhepunkts unserer Reise – einer Nacht unter den Sternen der Sahara.

Die Gärten von Merzouga
Ganouga Konzert von Berbern
Café Restaurant Chez Ibrahim in Merzouga

Info-Kasten: Gnaoua Musik – Der rhythmische Puls der Berberkultur

Die Gnaoua Musik, die ihren Ursprung in der marokkanischen Berberkultur hat, ist bekannt für ihre tiefgründige Rhythmik und spirituelle Bedeutung. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Gnaoua-Kultur und ist eng mit den traditionellen Lila- oder Derdeba-Ritualen verknüpft.

In diesen Zeremonien, die oft die ganze Nacht dauern, werden böse Geister vertrieben und andere Geister angerufen, wobei die Teilnehmer oft in Trance fallen. Diese Rituale dienen sowohl der Selbstheilung der Einzelnen als auch der symbolischen Wiederholung der Weltschöpfung für die Gemeinschaft.

Die Hauptinstrumente der Gnaoua Musik sind die Tbal, eine mit Stöckchen geschlagene Fasstrommel, die Sintir, eine Langhalslaute mit einem Resonanzkörper, der sogar ein Schildkrötenpanzer sein kann, und die Gimbri, eine dreisaitige Langhalslaute mit rechteckigem Resonanzkörper aus Holz. Hinzu kommen die metallenen Gefäßklappern, die Qaraqib.

Die Musik der Gnaoua, die besonders in Essaouira und ihrem Umland gepflegt wird, wo auch das jährliche Gnawa-Festival stattfindet, hat internationale Musiker wie Jimi Hendrix, Peter Gabriel und Joe Zawinul angezogen. Heute wird die Gnaoua Musik auch außerhalb ihres rituellen Kontextes in konzertanter Form aufgeführt und hat Einflüsse in Genres wie Rock und Reggae gefunden​​​.

Musik unter den Sternen: Gnaoua-Klänge und Berber-Instrumente

Als der Nachmittag sich dem Ende zuneigte, bestiegen wir voller Vorfreude unsere Dromedare – jene majestätischen Tiere der Wüste, die uns auf unserer Reise durch die endlosen Dünen der Sahara begleiten sollten. Für diejenigen unter uns, die Rückenprobleme hatten, stand auch ein Offroader bereit, um die Fahrt ins Camp komfortabler zu gestalten.

Die Karawane zog sanft über die goldenen Dünen, und wir ließen uns von der Schönheit des Sonnenuntergangs verzaubern. Unterwegs hielten wir an, um eine der höheren Dünen zu erklimmen – ein perfekter Ort, um atemberaubende Fotos zu machen und den Moment festzuhalten. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser Ziel: ein luxuriöses Wüstencamp, in dem jedes Paar oder jeder Reisende ein eigenes Zelt mit Dusche und Toilette beziehen konnte. Die Einzigartigkeit und der Komfort des Camps übertrafen all unsere Erwartungen.

In der Zeit, bevor der Mond am Himmel erschien, richteten wir unseren Blick nach oben und wurden mit einem spektakulären Sternenhimmel belohnt. Das Zählen der Sternschnuppen wurde zu einem magischen Zeitvertreib, der uns die Unendlichkeit des Universums spüren ließ.

Nach einem köstlichen Abendessen versammelten wir uns alle um das Lagerfeuer. Dort erlebten wir einen unvergesslichen Abend, geprägt von den rhythmischen Trommeln und den traditionellen Instrumenten der Berber. Wir tanzten gemeinsam, bewegt von den Gnaoua-Klängen, die uns in ihren Bann zogen und eine unvergleichliche Verbindung zwischen uns allen schufen.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem weiteren atemberaubenden Naturereignis – einem unvergesslichen Sonnenaufgang. Nach einem stärkenden Frühstück bestiegen wir wieder unsere treuen Dromedare und machten uns auf den Weg zurück nach Merzouga, von wo aus unsere Reise weiterging. Jeder Moment in der Wüste war ein Geschenk, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird.

Mit Dromedaren in der Wüste
Blick in die Sterne in der Wüste
Das Luxury Suerte Camp in Merzouga

Zurück im Dades Tal auf einen Tee mit Nomaden

Nach dem unvergesslichen Abenteuer in der Wüste kehrten wir am Nachmittag zurück in unser vertrautes Hotel im Dades Tal. Die Ruhe und Schönheit dieses Ortes luden uns dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und die Eindrücke der vergangenen Tage zu verarbeiten. Nach einem üppigen Abendessen in der behaglichen Atmosphäre des Hotels zogen wir uns in unsere Zimmer zurück, um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.

Der folgende Morgen begrüßte uns mit einem klaren Himmel und einer Wanderung, die uns 14 Kilometer vom Dades Tal ins Rosental führen sollte. Diese Route gab uns erneut die Möglichkeit, die raue und gleichzeitig majestätische Natur des Atlasgebirges zu bestaunen. Besonders die Quarzadern und die vielfältige Gesteinsformationen entlang unseres Weges waren nicht nur für Geologiebegeisterte ein echtes Highlight.

Einer der bewegendsten Momente unserer Wanderung war die Begegnung mit einer Nomadin, die in einer Höhle lebte. Ihr kleines, etwa einjähriges Kind saß inmitten von Ziegen und spielte vergnügt mit Steinen. Trotz ihrer bescheidenen Lebensumstände und des Mangels an weltlichem Besitz lud sie uns mit einer Großzügigkeit, die uns tief berührte, zum Tee ein. Wir dankten ihr für ihre Gastfreundschaft mit frischen Orangen. Diese Begegnung hinterließ bei uns allen einen nachhaltigen Eindruck und regte zum Nachdenken über die wahren Werte im Leben an.

Am Ende unserer Wanderung erreichten wir das Rosental, wo Mahmoud, unser treuer Fahrer, bereits auf uns wartete. In einem nahegelegenen Dorf verteilten wir an die dort spielenden Kinder frisches Obst und Stifte – eine kleine Geste, die Freude und Lächeln in die Gesichter der Kinder zauberte.

Unsere Reise führte uns anschließend zurück nach Ait Ben Haddou, wo wir unsere letzte Nacht verbrachten, bevor es am nächsten Tag wieder zurück nach Marrakesch ging. Jeder Schritt dieser Reise war erfüllt von neuen Eindrücken, Begegnungen und Erkenntnissen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben würden.

Berber Nomadin im Atlasgebirge
Hund im Atlasgebirge
Wanderung zum Rosental

Durch die Gassen von Marrakesch

Unsere Fahrt über das Atlasgebirge zurück nach Marrakesch war diesmal geprägt von regnerischem Wetter, das den Gipfeln eine weiße Schneekappe verlieh. Auf halbem Weg hielten wir an einem Tagine Outlet, wo wir echte marokkanische Tagines für umgerechnet 5€ erstanden – ein Schnäppchen, das uns als kulinarisches Souvenir an unsere Reise erinnern würde. Gegen Mittag erreichten wir wieder unser vertrautes Hotel Almas in Marrakesch.

Um 14 Uhr begann unsere Erkundungstour durch die Medina von Marrakesch, ausgehend von der beeindruckenden Koutoubia-Moschee. Wir schlängelten uns durch die engen Gassen, vorbei am prächtigen Hotel Les Jardins De La Koutoubia, und tauchten tief in das Herz der Souks ein. Von Gewürzen über Schmuck bis hin zu moderner und traditioneller Kleidung – die Vielfalt war schwindelerregend. Hier und da stießen wir auf alte, vom Erdbeben zerstörte Gebäude, Zeugen der Geschichte Marrakeschs.

Im „History of Kaftan“ wurden wir von der Qualität der hochwertigen Kaftans verzaubert. Ich konnte nicht widerstehen und gönnte mir selbst einen als Erinnerung an diese farbenfrohe Stadt.

Unser nächster Halt war das Café Árabe, ein Ort der Entspannung hoch über den Dächern der Medina. Bei einem kühlen Drink genossen wir den Blick auf das Atlasgebirge und ließen die Eindrücke des Tages auf uns wirken.

Im Herboriste du paradis bekamen wir eine faszinierende, wenn auch etwas verkaufsorientierte Einführung in die Welt der Kräuter und Gewürze. Trotz der offensichtlichen Verkaufsabsicht verließen wir den Laden ohne Kauf, aber mit einem Lächeln und neuen Kenntnissen.

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Unsere Tour führte uns weiter durch die verwinkelten Gassen, bis wir schließlich zum Sonnenuntergang auf dem pulsierenden Gauklermarkt, dem Jemaa el-Fna, ankamen. Dort, inmitten von Affendresseuren, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Musikern und Tänzern, fühlten wir uns, als wären wir in eine Szene aus 1001 Nacht geraten.

Den Abend beschlossen wir in unserem liebgewonnenen Fischrestaurant, wo wir einige Mitglieder unserer Reisegruppe verabschiedeten, die am nächsten Tag die Heimreise antraten. Für uns und den restlichen Teil der Gruppe ging die Reise am Sonntagmorgen weiter in Richtung Essaouira, ans Meer.

Waren in den Souks von Marrakesch
Waren in der Medina von Marrakesch
der Gauklermarkt in Marrakesch

Info-Kasten: Jemaa el-Fna – Das pulsierende Herz von Marrakesch

Der Jemaa el-Fna, der zentrale Marktplatz von Marrakesch, ist mehr als nur ein öffentlicher Raum – er ist das lebendige Herz der Stadt und ein Symbol der marokkanischen Kultur. Der Name des Platzes, dessen Bedeutung im Arabischen etwa „Versammlung der Toten“ lautet, stammt aus der Zeit der Almohaden, als der Platz als Hinrichtungsstätte diente​​.

Heute ist der Jemaa el-Fna ein pulsierender Treffpunkt, der Touristen und Einheimische gleichermaßen anzieht. Mit seiner orientalischen Atmosphäre und dem wilden Treiben am Abend – geprägt von Gauklern, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Wahrsagerinnen sowie Künstlern und Musikern – bietet der Platz ein unvergleichliches Erlebnis. Hier kann man auch kulinarische Spezialitäten der Region genießen, die an zahlreichen Verkaufsständen angeboten werden​​.

Der Kulturraum des Djemaa-el-Fna-Platzes wurde im Jahr 2001 als erster Ort in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen und befindet sich seit 2008 auf der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung des Platzes als ein Ort, der die kulturelle Vielfalt und die lebendige Tradition Marokkos verkörpert​​.

Essaouira: Marokkos malerische Küsten

Unsere Reise führte uns weiter durch die Wüste in Richtung Essaouira. Unterwegs machten wir Halt bei der Frauenkooperative Arganomade, einem Ort, an dem das berühmte marokkanische Arganöl in Handarbeit produziert wird. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns mit verschiedenen Varianten dieses wertvollen Öls einzudecken und erhielten zudem einen faszinierenden Einblick in den Herstellungsprozess.

Am Nachmittag erreichten wir Essaouira, eine Stadt, die durch ihren Charme und ihre einzigartige Lage am Atlantik besticht. Wir checkten im Riad Kafila Essaouira ein, dessen Innenhof ein echtes Stück marokkanischer Kultur bot. Der wahre Höhepunkt aber war der Rooftop, von dem aus wir einen atemberaubenden Blick auf den weiten Atlantik und die schroffen Felsen hatten. Die kreischenden Möwen über uns und das Rauschen des Meeres schufen eine Atmosphäre purer Romantik.

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und einen willkommenen Tee genossen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Dort hatten wir die Möglichkeit, frischen Fisch direkt von den Booten zu kaufen und diesen am Hafen grillen zu lassen. Doch zunächst zog es uns in die malerischen Gassen von Essaouira, die zum Shoppen einluden.

Unser Abendessen verbrachten wir im Restaurant Il Mare. Von der Terrasse aus genossen wir den Sonnenuntergang über dem Meer, begleitet von Live-Musik. Bei köstlichen Speisen und einem Glas Rotwein ließen wir den Abend ausklingen – ein perfekter Abschluss für einen wunderschönen Tag am Meer.

Blick vom Rooftop Riad Kafila Essouira
Hafen von Essouira
Sonnenuntergang von Essouira

Sidi Kaouki: Surfen und Entspannung am Atlantik

Der nächste Tag unserer Reise begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Riad Kafila, bei dem wir den Blick auf die Küste Essaouiras genossen. Gestärkt und voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg nach Sidi Kaouki, einem malerischen Küstenort, der für seinen kilometerlangen Sandstrand bekannt ist. Unterwegs kamen wir am berühmten Jimi Hendrix Café vorbei, das an den legendären Musiker erinnert, der eine Zeit lang in dieser Gegend lebte.

In Sidi Kaouki angekommen, offenbarte sich uns ein beeindruckendes Bild: Surfer, die geschickt die Wellen meisterten, Berber, die mit ihren Dromedaren am Strand entlangzogen, und Pferde, die spielerisch mit Hunden um die Wette liefen. Auf der Straße übten Hippies das Skateboardfahren – eine Szene wie aus einem Traum.

Wir nutzten die Zeit am Strand, um uns in die Wellen des warmen Atlantiks zu stürzen und einen ausgedehnten Spaziergang am Strand zu genießen. Die entspannte Atmosphäre und die natürliche Schönheit von Sidi Kaouki waren eine wahre Wohltat für die Seele.

Am frühen Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Marrakesch. Dort checkten wir im Wazo Hotel ein, einem stilvollen Business-Hotel, das mit seinem modernen Komfort überzeugte. Den Abend verbrachten wir erneut in der Medina, diesmal im NOMAD Restaurant, das auf seinem Rooftop eine atemberaubende Aussicht bot. Bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen ließen wir die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren und genossen die Gemeinschaft.

Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam zum Flughafen. Die herzlichen Verabschiedungen waren geprägt von der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Diese Reise hatte uns nicht nur unvergessliche Erinnerungen beschert, sondern auch neue Freundschaften entstehen lassen.

Spaziergang am Strand von Sidi Kaouki
Reiter am Strand von Sidi Kaouki
Esel vor dem Restaurant

Fazit: Ein Traum von Marokko – Unvergessliche Momente mit Dreamteam Maroc

Unsere Reise mit Astrid und Rachid von Dreamteam Maroc war mehr als nur ein Urlaub – es war ein einmaliges und unvergessliches Abenteuer, das uns in die Tiefen der marokkanischen Kultur und Landschaft führte. Von den belebten Straßen Marrakeschs über die stille Schönheit der Wüste bis hin zu den malerischen Küsten Essaouiras – jeder Moment war gefüllt mit Staunen und Freude.

Die Erfahrung der Stille in der Wüste, unter einem Sternenhimmel, der so klar und weit war, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen hatten, wird für immer in unserem Gedächtnis bleiben. Diese Momente der Ruhe, weit entfernt von der Hektik des Alltags, waren eine seltene und kostbare Erfahrung.

Wir hatten das Glück, in traumhaften Hotels zu übernachten, unvergleichliche kulinarische Köstlichkeiten zu genießen und Begegnungen zu erleben, die unser Verständnis für die reiche Berberkultur vertieft haben. Diese Reise hat nicht nur unseren Horizont erweitert, sondern auch unser Herz berührt.

Ich kann eine Marokko-Tour mit Dreamteam Maroc uneingeschränkt empfehlen. Astrid und Rachid sind nicht nur hervorragende Gastgeber, sondern auch Botschafter einer faszinierenden Kultur. Ich freue mich schon darauf zu sehen, welche neuen Touren und Ideen sie in Zukunft für das Erlebnis Marokko entwickeln werden.

die Reisegruppe
Astrid und Rachid von Dreamteam Maroc
Christian Kolb und Frau in Marrakesch

Über den Hügeln von Kappadokien

Über den Hügeln von Kappadokien

Sonnenaufgang mit Heissluftballons über Kappadokien

Kappadokien – Urlaub im Land der schönen Pferde

Einmal Kappadokien sehen, das war schon immer ein Traum von mir. In einzelnen Filmen hatte ich immer wieder mal diese Landschaft gesehen, bis ich dann heraus finden konnte, wo sich diese befindet; in der Türkei. Man hat immer vage Vorstellungen, wie es dort wohl so sein könnte, die Landschaft, die Menschen, die Kultur. Ich dachte es wird eine Reise in ein touristisch nicht so erschlossenes Gebiet, etwas ländlich und wenig Hotels.LOL.
4 Millionen Touristen kommen jedes Jahr nach Kappadokien (Cappadokien) und genießen dort ihren Urlaub (Lockdown ausgenommen). Die Natives hoffen, dass es noch mehr werden. In Deutschland habe ich niemanden getroffen der Kappadokien als Urlaubsdestination kennt, türkische Freunde kannten alle Kappadokien. Es gibt in der Türkei nicht nur Bodrum und Antalya. Kappadokien ist trotz des zunehmenden Tourismus einfach nur ein Traum. Eine marsähnliche Landschaft wie es sie nicht nochmal auf der Welt gibt (Größe 130km²). Hier mein Reisebericht.

Anreise – die Flughäfen

Es gibt zwei Flughäfen, die man Kappadokien über Istanbul erreicht, Nevşehir oder Kayseri. Ich habe mich für Nevşehir entschieden. Die Fahrt, z.B. mit einem Sammeltaxi, dauert ungefähr 60-90 Minuten. Das Taxi haben wir über unser Hotel organisiert, sowohl An- als auch Abreise haben super funktioniert. Nevşehir-Airport ist mit seinen 2 Gates etwas abenteuerlich und es kann hie und da mal Chaos ausbrechen, aber es löst sich auch wieder auf.

Urlaub wie in den Flitterwochen: das Hotel

Bei der Hotelbuchung habe ich mich von den Online-Rezensionen leiten lassen. Unser Hotel, das Elika Cave Suite, war fantastisch. Es bietet sogenannte Stone-Rooms oder Cave-Rooms. Gerade die Cave-Rooms benötigen keine Klimaanlage aber auch unser Stone-Room war angenehm temperiert. Man konnte in der Nacht auch die Fenster offen lassen, Mücken gab es nicht.
Das Ambiente die Dekorationen, das ganze Flair in diesem Hotel hatte etwas von einer Feenwelt, das Land der Hobbits oder irgendeine andere Traumwelt. Es erscheint fast surreal schön. Das Elika soll eines der schönsten Flitterwochen-Hotels auf der Welt zu sein. Jeder Stein, jede Pflanze war ein Schmuckstück für sich und man hätte eigentliche jeden Winkel fotografieren können. Der Pool ist in eine pittoreske Kulisse platziert.

Elika Cave Suit Stone Room
Abendessen im Restaurant No 10 Ortahisar
Pool im Elika Cave Suite

Nun denkt der gemeine Tourist: das ist alles Show. Nein. Diese Liebe zum Detail ist die hiesige Kultur, egal in welchen Ort in Kappadokien du verweilst, du denkst du befindest dich in einer riesig großen Instagram-Kulisse. Im Hotel spazierten und tollten den ganzen Tag junge Katzen in der Nacht bellten die Hunde aber sonst wunderbare Stille. Unser Hotel befand sich in Ortahisar, ein weniger touristisch erschlossener Ort, mitten in Kappadokien. Wer mehr Shops und Party möchte, der ist in Göreme gut beherbergt. Wer es richtig teuer will, der findet in Uçhisar entsprechende Hotels.
Zu Abend haben wir bis auf ein mal immer im hoteleigenen Restaurant gegessen. Das „No. 10 Restaurant Lounge“ ist mit Sicherheit eines der besten Restaurant in ganz Kappadokien. Der Koch und das Personal waren stets bemüht uns alle Wünsche von den Augen abzulesen. Der Service war absolut top.

Restaurant No. 10 Ortahisar
Abendessen im No. 10 Restaurant
Elika Ortahisar Frühstück

Unsere Aktivitäten

Kappadokien bietet eine Vielzahl von Aktivitäten. Wir haben z.B. keine Quad-Tour gemacht oder wir sind nicht auf Pferden in den Sonnenuntergang geritten. Es gibt Folklore-Abende mit Bauchtanz oder Töpferkurse, Hammam usw. Das absolute Muss und kann nur in Kappadokien erlebt werden, ist die Fahrt mit einem Heißluftballon.

Heißluftballoon-Tour

Brautpaare mit Heißluftballons über Kappadokien
Das absolut einzigartige Highlight, dass Du nur in Kappadokien erleben kannst ist die „Fahrt“ mit dem Heißluftballon in den Sonnenaufgang über Kappadokien. Nirgends auf der Welt starten jeden Tag an die hundert Ballons (Cave: Wenn es das Wetter zuläßt) in den Himmel. Ein Schauspiel, dass so wunderschön ist, wie man es nicht beschreiben kann. Jede Menge Heißluftballons starten im Morgengrauen und schweben über diese wundervolle Landschaft. Auf allen Hügeln stehen Brautpaare, die sich vor dieser atemberaubenden Kulisse fotografieren lassen.

Es gibt mehrere Anbieter für diese Heißluftballon-Fahrt. Unseren Anbieter „Voyager-Ballons“ kann ich absolut empfehlen. Es war faszinierend mit welcher Präzision der Pilot den Ballon „steuerte“. „Butterfly-Ballons„, ein weiterer Anbieter, kann ich nach eigenen Recherchen ebenfalls empfehlen. Beide haben faire Preise und erfahrene Piloten.
Das ganze Spektakel war perfekt organisiert. Wir wurden um 03.45 Uhr vom Hotel abgeholt und gegen 08:00 Uhr wurden wir wieder zum Hotel zurückgefahren. Der Flug dauerte ca. 60 Minuten. Schon bei der Landung stand unser Bus zur „Heimfahrt“ bereit. Es gibt viele, die nur 2 Tage Kappadokien buchen, nur für eine Ballonfahrt. Das kann schiefgehen. Wir waren 5 Tage und nur an 2 Tagen konnten die Ballons starten. Am besten man plant die Ballonfahrt bei mehreren Tagen Aufenthalt am ersten Tag. Falls an diese Tag nicht geflogen werden kann, hat man an den anderen Tagen noch die Möglichkeit.

Tanz der Derwische

Ich versuche in allen meinen Reisen auch immer ein spirituelles Highlight zu erleben. Der Tanz der Derwische fehlte noch in meiner Sammlung. Eigentlich wäre Konya das Zentrum der Sufis. Istanbul bietet auch diese Veranstaltungen, ich wollte aber in einem kleinen Rahmen dieses Ereigniss erleben. In der Karawanserei von Avalon konnte ich dann an einem Derwisch-Abend teilnehmen.
Die Sema Zeremony besteht aus mehreren Teilen und dauert ca. 60 Minuten. Das Drehen erzeugt eine Art Trance und sie erzeugt eine tiefe Hingabe zu Gott. Auch wenn diese Show für Touristen praktiziert wird ist diese tiefe Spiritualität der Derwische in jedem Moment zu spüren.

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Spaziergang mit Hund

In ganz Kappadokien gibt es an die 2000 „Cave-Kirchen“. In der Nähe unseres Hotels gab es ein Tal (Balkan Valley), in dem sich die Balkan Kirche befinden sollte. Im Hotel wurde mir gesagt, dass es nicht so einfach ist diese Kirche zu finden. Vorweg, wir haben sie auch nicht gefunden. Wir hatten aber trotzdem einen wunderschönen Spaziergang in einem Tal, in dem überall jahrtausend alte Höhlen waren, die man untersuchen konnte. Überall gab es in dem Gestein Taubenschläge, die vor tausenden von Jahren angelegt wurden. Ein Straßenhund trottete die ganze Zeit neben uns her, als würde er auf uns aufpassen und uns den Weg zur Kirche zu zeigen. Ok, wir hatten das Ziel nicht mit ihm abgesprochen.

Straßenhund in Ortahisar
Schöne Fee in Kappadokien
Balkan Valley in Kappadokien

(Video) Katzen machen eine Party in unserem Zimmer

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2 Tage Kappadokien Tour

Für die letzten 2 Tage in Kappadokien habe ich einen Guide gemietet. Erbil unseren Guide habe ich über Instagram kennengelernt. Ich fand seine Postings sympathisch, er fragte mich, ob ich eine Tour mit ihm machen wolle, also sagte ich spontan zu. Was soll ich sagen, wir hatten zwei wunderbare Tage mit Erbil. Ich kann ihn nur empfehlen. Er ist offiziell registrierter Guide. Dafür muss man in der Türkei 4 Jahre studieren. Er bietet seine Touren in Englisch und Türkisch an. Besonderes Highlight bei ihm, er kennt die besten Instagram-Location und fotografiert wie ein Profi.

Geographisches

Ich versuche nun das Gelernte einigermaßen korrekt wiederzugeben. Vor Millionen von Jahren war Kappadokien Meer. Irgendwann stieg das Land an und das Meer zog sich zurück und es entstanden Vulkane. Die Vulkanasche und der Staub bildeten einen Schicht über das Land Cappadokien. Durch die unterschiedliche Härte der einzelnen Schichten, entstanden durch die Erosion, sprich durch Wasser und Wind, diese Feenkamine (Fairychimneys), Pilze, Penisse (Erbil meint Gott hätte sich hier einen Scherz erlaubt), wie man sie auch immer nennen möchte.
An einem Aussichtspunkt (Goreme Panorama) bei Cola und Cay starten wird dann unserer 2 Tage-Tour.

Griechisches Dorf

Zuerst besuchten wie ein ehemals griechisches Dorf. 1923 wurde die Konvention von Lausanne beschlossen. Hunderttausende Griechen mussten die Türkei verlassen, im Gegenzug mussten Türken in Griechenland in die Türkei umsiedeln. Diese Dorf stammt aus dieser Zeit. Hier kann man Höhlen wie richtige Immobilien erwerben. Höhlen als Immobilien gibt es dort ab 500.000€ aufwärts. Was dort immer noch zahlreich passiert. Man kauft 3-4 Höhlen, macht daraus ein Hotel und nach wenigen Jahren macht man Profit. In diesem „Altbaugebiet“ hat eine Familie ihr Zuhause zu einem kleinem Museum umgewandelt. Sie leben dort so, wie man dort schon vor tausenden von Jahren gelebt hat. Der Verkauf-Stand mit selbstgerechter Limonade ist neu aber ansonsten ein wunderbares und einzigartiges Anwesen.

Teppich und Keramik kaufen in Avanos

Teppich kaufen in der Türkei ist obligatorisch. Wie meinte Michael Lenker vom Reisebüro meines Vertrauens. Es ist traurig, dass man in der Türkei keinen fairen Preis für Teppiche bekommt. Ich versuche mir meinen Kauf schön zu reden, indem ich mir ständig sage, dass es für einen guten Zweck war. Der Chef der Teppichmanufaktur Avanos Hali sprach Deutsch, kam von Lohr am Main, was ich erst nach Hessen verlegte (peinlich, ist ja Unterfranken). Die Manufaktur fördert die Arbeit für viele Frauen. Sie haben alle sehr unter dem Lockdown gelitten. Also habe ich das Preis-Leistungsverhältnis durch die ethischen Aspekte in meinem Karma-Konto gut ausgleichen können. Nach einem typischen türkischen Mittagessen, in dem Restaurant mit der besten Linsensuppe in Avanos (doch etwas zu den Preisen, für 5€ haben wie ein wirklich üppiges Menü genossen) besuchten wir eine Keramikmanufaktur, die Kybele Boutique Ceramic. Der Meister zauberte die Karaffen in den Ton und mit seiner Hilfe hatte sogar meine Frau eine vasenähnliche Skulptur auf der Töpferscheibe hingezaubert. Auch hier kam es, wie es kommen musste. Wir kauften Keramik.

Gruppenbild nach Einkauf Kybele Boutique in Avanos
herethischer Weinkrug
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Zelve Open Air Museum

Der Kreditrahmen meiner Kreditkarte hatte sich deutlich reduziert, da kam der Eintritt 20TL für das Zelte Open Air Museum sehr gelegen. Dort bestaunten wir zahlreichen Feenkamine, schlumpfartige Polizeistationen und die besten Instagram-Spots in Kappadokien. Deswegen wandelten auch hier zahlreich frisch Vermählte mit Fotografen:in durch die abstrakte Landschaft. Ein Paar wollte sich unbedingt mit uns ablichten lassen, so dass wir zustimmten und wir prahlten mit unserer 24 jährigen glücklichen Ehe-Erfahrung. Ein Streetvideo, gefilmt von Erbil, erzeugte etwas Aufregung bei meinen weiblichen Facebook-Fans. Ich gebe zu, mir ist der Schwenk auf die Penisse erst nicht aufgefallen.
Also, egal ob man geschichtlich, geografisch oder fotografisch interessiert ist, das Zelve Open Air Museum bietet für alle etwas.

Devrent Valley

Bevor wir am ersten Tag wieder zu unserem Hotel zurück fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum Devrent Valley. Dort kannst du auch ohne LSD oder Peyote Fabelwesen in den Felsen sehen. Hai, Omas in Schleier, Pferd, Adler, all diese Wesen kann man in die Felsformationen imaginieren. Am prägnantesten die Skulptur eines Kamels, vor dem wir uns aus verschiedenen Perspektiven von Erbil fotografieren ließen.

Devrent Valley Kappadokien

Göreme Freilicht Museum

Die Kreditkarte noch halb „gefüllt“ und nach einer unruhigen Nacht mit kleinen Katzen (eine Socke tauchte nicht mehr auf) fuhren wir mit unserem Guide zum Göreme Freilichtmuseum. Ein Ort den schon die Herether erschaffen hatten und die ersten Christen sich vor den Römern versteckten. Das Gelände war eine Art Kloster mit einigen Kirchen, die noch mit den original Wandmalereien geschmückt waren. Allerdings nicht aus der der frühen Christenzeit (diese wurden immer mal zerstört), aber doch einige hundert Jahre alt. Am beeindruckendsten die Fresken in der „Dark Church“, die Farben zum Teil noch so frisch, als wären sie erst gestern aufgetragen worden. Eigentlich darf man in den Kirchen die Fresken nicht fotografieren, seltsam wenn der Ordner in der Kirche dich auffordert dies zu tun, er schaut weg, so meinte er. Wollte er bahşiş?

Kaymakli Underground City

Danach fuhren wir ca. 45 Minuten zur „Kaymakli Underground City“, ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe. „Underground Städte“ gibt es bis zu 200 in dieser Region, die in Kaymakli ist einer der größten. Vor tausenden Jahren haben die Natives riesige unterirdische Anlagen bis zu 100m tief in der Erde regelrecht eingemeißelt. Ein System mit Lagerräumen, Viehställen, Schlafräumen und Küchen. Die Menschen versteckten sich dort meist nicht länger als ein paar Tage, aber beeindruckend was dort vor tausenden von Jahren in den Fels angelegt wurde.

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Juwelen kaufen

Schon am Morgen habe ich gebetet, bitte keine Manufaktur mehr. Ich stellte mit erschrecken fest, der Juwelier stand noch auf dem Plan. Da es in dieser Gegend keine Fabriken gibt, leben viele türkische Familien in dieser Region von ihrer Handwerkskunst. So auch unser Juwelier. Erbil meinte noch, für meine Frau das Paradies, für mich die Hölle. Er sollte Recht behalten. Wir betraten das Kem Art Center in Uçhisar. Als uns der erste Ring für ca. 100.000€ präsentiert wurde, dachte ich noch ok, da wäre nur über eine Erpressung und Hausverkauf ein Deal möglich und ich dachte ich komm noch aus der Nummer raus. Ich meinte noch zur freundlichen deutsch sprechenden Verkäuferin, meine Frau trägt keinen Schmuck. Doch diese Anmerkung verstand meine Frau als eine Art Provokation. Es wurden die kleineren Schmuckstücke präsentiert. Nach dem zweiten Schmuckstück meinte sie noch, sie zahlt den Schmuck selber. Leider hatte sie das Kreditkartenlimit bei ihrer Karte bewußt niedrig angesetzt. Als sie zahlen wollte, konnte der Verkaufsvorgang nicht abgeschlossen werden. Alle Anwesenden gerieten in Panik, bis ich meine Kreditkarte an den Apparat hielt. Nach dem Verkaufsvorgang war die Stimmung bei allen Anwesenden wieder richtig gut. Ich schwitzte und hatte leicht Kreislauf.

im Kem Art Center Uchisar

Essen in Uchahisar

Wie konnte man den finanziellen Ruin besser verarbeiten, als bei einem guten und günstigen türkischen Mittagessen. Erbil führte uns in das „Kadıneli„, ein von Frauen geführtes Restaurant mit bester türkischer Hausmannskost. Ich bestellte mir eine Linsensuppe und ein geniales Bohnengericht. Nach der kühlen Cola ging es mir dann wieder besser.

Lunch im Kadıneli in Uçhisar

#Foto Manipulation im Pigeon Valley

Wenn man dem hashtag #cappadokien auf Instagram folgt, findet man immer wieder wunderschöne Bilder, mit Frauen mit wallenden Röcken, oder einer Tee-Zeremonie mit Papagei und im Hintergrund fliegen die Heißluftballons vorbei. Alles Fake. Ein Meister seines Faches RojX Art drapierte uns vor die beeindruckende Kulisse in Uçhisar mit Blick über das Pigeon Valley und Ara; aber ohne Heißluftballons. Die fügte er dann mit Photo-Shop hinzu, dabei machte er noch einzelne Schönheitskorrekturen an den Statisten. Ich glaube Instagram zeigt uns nur eine heile Welt.

Uchisar Kappadokien mit Ara

Der Original Himmel

Love Valley in Kappadokien

Cock, äähh. Love Valley war dann das letzte Valley unserer 2-tägigen Tour mit Erbil. Ein wunderschönes Tal mit jeder Menge Instagram Utensilien, geschmückten Bäumen, Herzrahmen, Schaukeln usw. Überall werden Bilder für die Social Media Accounts geschossen. In der Form, Vielzahl und Begeisterung der Instagramer, habe ich sowas auch noch nicht gesehen. Faszinierend. Ein Highlight einer Türkeireise konnten wir hier auch noch erleben. Ein Eisverkäufer, der seiner Kundin das Eis (übrigens aus Ziegenmilch) mit einer etwas größeren „Zeremonie“ überreicht.

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Paar am Love Valley

Türkischer Kaffe in Ochahisar

In der Nähe unseres Hotels lud uns Erbil nochmal zu Baklava und türkischen Kaffee ein. Auch hier wieder ein bombastischer Blick auf „Ortahisar Castle“ einer der höchsten Feenhügel in Cappadokien, der sich direkt neben unserem Hotel befand.

Die zwei Tage mit Erbil waren wunderschön, spannend und total interessant. Vielen Dank Erbil!

Blick auf Ochahisar

Abreise

Leider war am nächsten Tag unser Aufenthalt in Kappadokien zu Ende und wir mussten wieder zurück nach Istanbul fliegen. Dort machte meine Frau nochmal einen Tag Shopping. Meine Kreditkarte hatte ich versteckt und bei meiner Frau als vermisst gemeldet.

Wir danken allen Freunden in der Türkei, die uns diese wunderbaren unvergesslichen Tage ermöglicht haben!

auf dem Castle Ochahisar

Mit Yoga-Vidya zum Yoga-Retreat nach Asissi

Mit Yoga-Vidya zum Yoga-Retreat nach Asissi

As
si
si

Yoga-Retreat in Assisi

Eine Reise jenseits alles Seins

Sag Francesco, welches waren deine Farben? War deine Kutte braun, schwarz oder grau? Viele Farben tragen die Leute heute in deinem Namen … Auch Rot und Grün berufen sich auf dich. Wer sind deine wahren Schwestern und Brüder?

Clara von Assisi als Souvenir

Prolog

Dieser Bericht wird nur einen Bruchteil von dem erzählen, was meine Frau und ich auf dieser einmaligen Reise wirklich erlebt haben.
Ein bißchen Yoga, regelmäßige Meditation und dazwischen ein wenig historischer Input mit Besuch der heiligen Stätten des Wirkens von Franz von Asissi, so stellten wir uns die Reise vor. Im Nachhinein: Wir waren sehr naiv. Es war eine Reise ins Innere unserer Seele, zu Franz von Asissi und letztendlich auch zu Gott. Für alle Atheisten, ich berichte hier nur die Fakten. Den Rest glaubt mir eh keiner.

Eine Yoga Reise

Der Laie glaubt, Yoga ist die unnatürliche Verrenkung aller Teile des Körpers in komisch klingenden Stellungen, wie der pinkelnde Hund oder die gegrätschte Spinne. Die Yogis nennen diese Stellungen Asanas. Man kann über Jahre hinweg Asanas machen, wenn einem die Bandscheiben nicht raushüpfen, weil man es übertrieben hat. Dann kann das sehr wohltuend sein. Man lebt sein Leben mit all seine Höhen und Tiefen und gut ist es. Doch eigentlich ist Yoga mehr. „Im Yoga geht es um eine im wortwörtlichen Sinn radikale (also bis an die Wurzeln reichende) Hinterfragung des Ichs und der Vorstellung von einem selbst, an deren Ende eine tiefe Einsicht in die Natur der eigenen Existenz steht (…). (Ott, U. (2013) Yoga für Skeptiker; S. 54). Diese Buch kann man in meinem (Werbung aus niederen Beweggründen) Yoga-Shop erwerben.

Im Yoga heißt es, der Mensch würde aus 5 Hüllen bestehen:

  1. Annamaya Kosha: Das ist der physische Körper, das ist alles was du an dir so anfassen kannst, auch deine Füße, falls du noch hinkommst.
  2. Manmaya Kosha: Das ist der geistige Körper oder man kann hier auch den Begriff Psychosomatik verwenden. Alles was in deinem Geist passiert hat auch Auswirkungen auf deinen Körper. Die Leib-Seele Dualität gibt es im Yoga nicht, der Körper ist nicht getrennt vom Körper. Die Prozesse in deinem Geist, in deinem Denken manifestieren sich in deinem Körper und umgekehrt. Weiterlesen, es wird noch toller.
  3. Pranamaya Kosha: Das ist dein Energiekörper. Atheisten können langsam anfangen diesen Abschnitt zu überfliegen, denn es wird immer subtiler (abstruser für Atheisten). Bekommen wir unseren Energiekörper in Harmonie, harmonisieren wir auch unseren Geist und logischerweise auch unseren Körper. Ok, jetzt wird es richtig spirituell.
  4. Vijnanamaya Kosha: Das ist unser Ätherkörper. Die Alchemisten unter uns kennen das. Im Äther ist das außerordentliche Wissen, das Wissen über die Wahrheit, was über die Sinneswahrnehmung hinausgeht. In einer Nahtoderfahrung geht in man in Kontakt mit dieser Hülle, ich nenne es das endlose Bewusstsein, von deren Existenz ich absolut überzeugt bin. An dieser Stelle verweise ich auf das Buch von Pim van Lommel, dessen Studie im Lancet veröffentlicht wurde (die Wissenschaftler unter euch verstehen was das bedeutet). Ok, jetzt wird es krass.
  5. Anandamaya Kosha: Das ist die reine Glückseligkeit, jenseits aller Worte und Begriffe.

Warum erzähle ich euch das, weil all diese Hüllen haben wir, meine Yoga-Lehrerin und ich, mit dieser Reise gestärkt, durchlebt und vor allem erlebt.

Franz von Assisi als Souvenir

„Die Fußspuren Jesu, die Freiheit leerer Hände, lebendiger Glaube, Hoffnung für alle, Liebe zu Menschen und Geschöpfen war mir das Maß, nicht Normen und nicht der Schein.“

Eine Woche Askese

Unsere Reise nach Assisi wurde organisiert von Yoga-Vidya, die größte Yoga-Gemeinschaft in Europa. Yoga-Vidya hat klare Regeln, die man einhalten muss, wenn man eine Reise bucht. Man darf keinen Alkohol trinken, kein Tabak und man muss sich vegan ernähren. Es gab auch klare Regeln für den Tagesablauf.

  • 07:00 Uhr Beginn des Tages mit Meditation, Satsang, Vortrag und 90 Minuten Yoga
  • 11:00 Uhr Brunch
  • ca. ab 13:00 Uhr Exkursion
  • 18:00 Uhr Abendessen
  • ca. 20:00 Uhr Meeting

War für mich alles kein Problem, aber vegan? Eine Woche kein Fleisch essen? Keine tierischen Produkte essen? Wird sich mein Körper zersetzen oder es zu schweren belastenden Symptomen kommen?

Wir gastierten auf einem wunderschönen Bauernhof, die Casa Faustina, mitten in den Bergen rund um Assisi. Es gab nur vegan zu essen. Ich überlebte und es war super lecker. Mein Körper rebellierte überhaupt nicht, ich war fit wie ein Turnschuh und ich wollte nicht mehr heim. Es gab jeden Tag die frischesten Sorten an Gemüse und Obst, der Supermarkt lag sozusagen vor unserer Haustür. Wir lebten mitten in der Natur, die uns beste körperliche und geistige Nahrung kredenzte.

Unsere Exkursionen in Assisi

San Rufino Assisi mit Effekt

La Cattedrale di San Rufino

Am ersten Tag besuchten wird den Ort, wo Franz von Assisi getauft wurden. Schweigend schritten wir durch die engen Gassen von Assisi zu diesen heiligen Ort. In der Basilika ließ ich mich von meiner Intuition leiten. Sonst immer mit dem Handy und Foto in der Hand, diesmal ohne Technik, nur im Kontakt mit dem Spirit dieses Ortes. Wenn man sich auf diese Art sich besonderen Orten nähert erfährt man mehr. Die Schönheit eines Augenblickes kann man nicht festhalten.

Basilika Santa Maria degli Angeli

Basilica di Santa Maria degli Angeli

Eine Kirche erbaut um eine Kirche. Die Portiunkula-Kapelle ist der Ursprungsort der franziskanischen Bewegung. An diesem Ort starb Franz von Asissi am 3.Oktober 1226, nackt auf dem Boden liegend. An diesem Ort, wenn du dich schweigend dort hin bewegst, meditierst und die Betenden beobachtest, spätestens dann bist du dir sicher, dass etwas göttliches existiert.
Basilika San Francesco in Assisi

Basilica di San Francesco d’Assisi

In der Unterkirche der imposanten Basilika, sie gehört zu den sieben ranghöchsten katholischen Gotteshäusern, liegt Franz von Assisi begraben. Auf unseren Weg zu seinem Grab begleitet uns ein Regenbogen, schenkten Mönche uns Rosenkränze und wir wurden zum Gottesdienst an seinem Grab eingeladen. Allein die Gedanken an diese Momente…

Meditation in Natur bei Assisi

Natur

Am Mittwoch begaben wir uns auf einem Hügel mitten in den Anhöhen rund um Assisi. An einem wunderschönen Ort an dem man nur die Geräusche der Natur wahrnahm. Du kennst die Kundalini-Energie? Du glaubst nicht an Chakren, die Energiezentren in jedem von uns? Dann hast du das noch nicht erlebt, was da passiert, wenn die Kundalini durch das Kronen-Chakra aufsteigt und du dich in Samadhi auflöst. Weiter geht’s!

Bosco di San Francesco Assisi

Bosco di San Francesco

Dieser magische Ort ermöglicht es dir in einer wundervollen Natur zu wandeln, so wie es Franz von Assisi vor hunderten von Jahren erlebt hat. Die perfekte Harmonie der Geschöpfe Gottes. Wir meditierten, wir „reinigenden“ uns im Fluß, wir machten Musik und tanzten. Alte Wunden platzten auf und wurden von Meerjungfrauen geheilt und wir empfingen Botschaften an einem Herz-Chakra der Erde, alles ganz ohne Drogen.

Blick auf Eremo delle Carceri bei Assisi

Eremo delle Carceri

Für mich der Höhepunkt: Rund um den kleinen Klosterbau befinden sich die Höhlen an denen Franz von Assisi in seinen späten Jahren sich immer wieder zurückzog und mit seinen Brüdern meditierte und betete. In der Höhle des Bernardo di Quintavalle, der erste „Bruder“ von Franz, herrscht die reine Seligkeit. An diesem heiligen Ort, an dem man schweigend die Pfade entlang geht, begegnest du Menschen, die das offene Geheimnis, wenn du es denn erkennen willst, erfahren haben. (Fotografieren ist dort nicht erlaubt).

Assisi – Eine Reise wie du sie nur einmal erleben kannst

Regenbogen über Assisi

Nun mag das für die Atheisten, Agnostiker oder andere Zweifler alles sehr abgefahren klingen, was ich dort erlebt habe. Diejenigen, die mich kennen wissen, dass ich die Grundlagen des Schamanismus gelernt habe und an etwas „Großes“ glaube jenseits aller Ideologien. Daran habe ich keine Zweifel mehr. Ja ich kenne das mit dem Zufall, Drogen, Endorphine usw., ich habe auch schon als Wissenschaftler gearbeitet und mich mit Statistiken beschäftigt. Mit Zufall ist alles erklärbar, aber er nimmt das Mystische aus dem Leben und somit das Wertvollste was wir besitzen, er nimmt uns die Seele. Wenn ein „Regenbogen“ vielen Teilnehmern unserer Reise vorher und nachher in Gedanken begegnet war und an dem Morgen, wo wir uns zu dem Grab von Franz von Assisi begaben, uns über eine Stunde lang ein Regenbogen begleitet, dann hast du Tränen in den Augen und Du pfeifst auf die Wissenschaft und alle Positivisten.

Mein Dank geht aber vor allem an Satyadevi und Kamalatmika, sie haben diese Reise zu etwas gemacht, was mit keinem materiellen Wert auf dieser Erde auch nur annähernd bezahlbar wäre. Sie verfügen über Fähigkeiten, wie sie nur wenige Menschen in unseren Gefilden besitzen. Ich weiß nicht, ob wir uns in dieser Form, in diesem Leben, noch einmal wiedersehen werden, aber egal. Irgendwann sehen wir uns alle wieder.

Mein Dank geht auch an alle, die an dieser Reise teilnahmen. Es war unbeschreiblich, wie alle Gespräche einen ständige inspirierten und man Antworten bekam auf Fragen, die man vor der Reise nicht mal annähernd gestellt hätte. „Jede gelungene Begegnung ist nicht allein Menschenwerk, sondern ein Geschenk Gottes.“ Die ganze Reise war ein Geschenk Gottes und ich bedanke mich bei allen Freunden und Freundinnen, die diese Erlebnisse mit uns teilten.

Namaste 

Welche Farben also? „Die des Regenbogen!“

aus dem Buch „Franziskus-Rebell und Heiliger“ von N. Kuster; S. 208

Franz und Klara von Assisi als Souvenir
Holzkreuz in Gedenken

Die Reise war meinem Vater gewidmet. R.I.P.

Meine letzten Berichte

Hier findet ihr noch weitere Berichte von meinen letzten Reise oder auch meine Highlights aus meiner Heimatstadt Fürth.

Marokko: Von Marrakesch zur Sahara

Marokko: Von Marrakesch zur Sahara

Marokko: Von den belebten Straßen Marrakeschs zu den ruhigen Weiten der Sahara Als wir im März 2023 in unserem Yoga-Retreat tief entspannt auf den Matten lagen, ahnten wir noch nicht, dass gerade dieser Ort uns die Türen zu einem neuen Abenteuer öffnen würde. Dort...

Über den Hügeln von Kappadokien

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Dada Theater in Fürth

Dada Theater in Fürth

Dada Theater in Fürth

Drei Abende voller unsinniger Logik und genialer Semantik

Dadausw. An drei sehr unterhaltsamen Abend führten Moritz Schulz und sein Ensemble uns dadaistisch durch drei Werke, die unsere Kultur prägen. Wen sie wie prägten blieb an diesen Abenden offen. Wenn Unsinn Sinn macht, das hat Moritz Schulz eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Hinweis zum Dada Theater

Moritz Schulz und sein Team begeistert mit deutscher Leitkultur

Moritz Schulz führte Regie in seinen eigens initiierten Theaterwerken. Drei Abende voller sprachgewandter Erotik, (un)heiliger Religiosität und faustscher Dialektik. Drei Abende mit (noch) Freizeit-Schauspielern in drei Stücken, die es verdienen auf der großen Bühne dargeboten zu werden.

Moritz Schulz und Ensemble

50 Shades of Grey

Am ersten Abend hätte es geballte Erotik gegeben, hätte hätte Fahrradkette (nach Lothar Mattäus) der Veranstalter nicht vergessen auf die Altersfreigabe bei Ankündigung der Veranstaltung hinzuweisen. So musste das Publikum selbst die einzelnen Vokale und Laute mit Erotik füllen.

Die Bibel

Was für den einen Blasphemie, ist für den anderen gelebte Vernunft. Was für den einen Heilig, ist für den anderen Unheilig. Was für die einen das Wort Gottes, ist für die anderen eine Ansammlung unstrukturierter Anekdoten. Dialektik genial paraphrasiert. Ich war in göttlicher Ekstase.

Faust

Am letzten Abend lebten Faust, Mephisto und das Gretchen auf der Bühne ihren Traum. Ein Klassiker den ich nie gelesen habe und nie lesen werde. Warum ernährt Faust sich nicht glutenfrei. Seit diesem Abend benutze ich wieder Weizenmehl. Ich denke das war des Strudels Kern.

Das Ensemble

Text & Regie: Moritz Schulz
Künstlerische Beratung: Jürgen Herrmann
Technik: Kevin Keiler
Mit: Bianca Fladerer | Emanuel Kolb | Moritz Schulz

Dada Theater Ensemble

Dadausw: Exponierte Fragmente der Schulzesken

Ein richtiges schmutziges Wort

Das Bibel-Quiz

Faust in Vestenbergsgreuth

Lustvolle Vokale aus den Kapiteln

Die Apokalypse

Faust All Stars

Meine letzten Berichte

Hier findet ihr noch weitere Berichte von meinen letzten Reisen oder Artikel aus meiner Heimatstadt Fürth.

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unu Roller fahren in Fürth

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unu Roller Ein laienhafter und emotionaler Testbericht aus Fürth über den stylischen E-Roller von unumotors. Fürth entdecken mit dem E-Roller Dies vorweg, ich bin ein absoluter Roller-Anfänger. Ich habe keine Ahnung von Motoren, Elektronik oder sonstigen Motorrädern....

bodies in urban spaces gibt es auch in Fürth

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Ein Stadtspaziergang der irritiert und fasziniert Zu Beginn der Theatertage in Fürth gab es für zwei Tage ein Kunstspektakel der besonderen Art in Fürth. Zum 200jährigen Jubiläum unserer Stadt zauberten die Organisatoren bunte Körper in Nischen, Fenstersimsen und...

E-Bike Paradies Nauders am Reschenpass

E-Bike Paradies Nauders am Reschenpass

E-Bike-Paradies Nauders am Reschenpass

Mit dem E-Bike zu den Almen hoppen

Es gibt immer ein erstes Mal

E-Bike, ich habe dich immer nur von weiten angesehen in Momenten voller Groll. Du strampelst dich mit deinem konventionellen Fahrrad die Steigung hoch, während Rentner fröhlich grinsend an dir vorbeiradeln. Rentner, eine immer größer werdende Gruppe in unserer Gesellschaft, zu der ich noch nicht gehören möchte. Also die Vorurteile waren groß, trotzdem buchte ich bei der Hotelreservierung zwei E-Bikes für zwei Tage ohne zu wissen, wie diese Teile funktionieren. Ich kenne bisher nur E-Roller.
In diesem Artikel berichte ich von meinen Erfahrungen in der Urlaubsregion Nauders, der ich erst skeptisch begegnete, weil ich dort keinen Strand mit Palmen erwartete. Aber ich glaube, dies vorweg, ich muss dort wieder hin.

E-Bike

Der Artikel im Überblick:

  • Das wunderbare Hotel Berghof
  • Tag 1: Mit dem E-Bike rund um den Reschensee zur Reschenalm
  • Tag 2: Ins Vinschgau zur Melageralm
  • Tag 3: Wanderung ins Hochgebirge zu den Goldseen
Kühe auf der Melageralm im Vinschgau

Das wunderbare Hotel Berghof

Die Wahl für unser Hotel war ganz spontan und profan. „Nauders“ in Booking.com eingegeben und das bestbewertete Hotel gebucht. Das Hotel hat geliefert, was die Bewertungen versprochen haben. Es gab lecker Frühstück und hervorragendes abwechslungsreiches Abendessen. Das Zimmer war sauber, gemütlich und geräumig mit einem wunderbaren Blick auf die Bergwelt und dem Schloß Nauders. Das Personal war ein Traum, man hat sich sofort zuhause gefühlt, in familiärer Atmosphäre. Zu unseren E-Bike Touren wurden wir eingewiesen, wir bekamen Tipps für unsere Route, eine Biker-Karte, eine Trinkflasche und einen Rucksack für die Ladegeräte. In der Sauna des Hauses konnte man wunderbar relaxen und im Spielzimmer gab es jede Menge Brettspiele, einen Billardtisch und einen extra Bereich mit einem großen Flatscreen mit Spielkonsole. Ich kenne nur dieses eine Hotel in Nauders aber sollte ich wieder dort hin fahren, werde ich im Berghof wieder einchecken.

Hotel Berghof in Nauders Österreich

Mit dem E-Bike rund um den Reschensee zur Reschenalm (gelbe Tour)

Nach der Einweisung starteten wir sofort unsere erste Tour. Man konnte die elektrische Unterstützung beim Treten variieren zwischen 0, 20, 60 und 100%. Ich startete gleich mit 60% meine Frau mit 20%. Ich musste auch ständig meiner Frau mitteilen, auf wieviel Prozent ich fahre und wie mein Ladestand ist, damit sie dann mir erwidern konnte, dass sie mit weniger Prozent fährt und ihr Ladestand noch fast voll ist. Ein Wettbewerb bei dem ich keinerlei Ehrgeiz entwickeln konnte. Ich wollte die elektrische Leistung des E-Bikes bis zum Anschlag ausreizen. Ich hatte Urlaub.

Rund um den Reschensee

Das erste Ziel war die berühmte Kirchturmspitze in Altgraun, die seit der Flutung des Reschensee als Mahnmal stehen blieb. Inzwischen gibt es an diesem Ort einen großen Parkplatz mit Sitzflächen am See und Aussichtsplattform. Irgendwie hatte ich dies noch anders in Erinnerung, weniger touristisch. Dann ging es mit Höchstgeschwindigkeit um den Reschensee, ich wollte wissen was das E-Bike hergibt. Bei der Einweisung in unsere E-Bikes, wurde uns für den ersten Tag eine Tour um den Reschensee empfohlen. Ich wünschte mir aber auch den Besuch einer Alm. Also empfahl Maurice uns den Besuch der Reschenalm mit Abfahrt auf einen Trial über die Grenze nach Österreich zum Grünersee. Ich wußte noch nicht, dass ab dem Besuch der Alm die gemütliche Phase in diesem Urlaub endgültig vorbei war.

Von der Reschenalm zurück nach Österreich

Zuerst verpassten wir die eigentliche Auffahrt zur Reschenalm über einen ausgewiesenen Radweg. Pragmatisch folgten wir einem Schild zur Reschenalm, dass ich bei einer Abzweigung noch in Erinnerung hatte. Es war ein Wanderweg. So nach ca. 30 Minuten mussten wir schieben. Ich hatte bis dorthin meine elektrische Unterstützung schon auf 100% gestellt, gewünscht hätte ich mir 120%. Ich kam wie damals schon am Monte Baldo wieder an meine Leistungsgrenze, während meine Frau das schöne Wetter und die Bergwelt genoß.
Irgendwann stießen wir wieder auf den eigentlichen Radweg auf dem just in diesem Moment zwei Seniorenpärchen fröhlich und entspannt mit ihren E-Bikes an uns vorbei fuhren. Ich fluchte und schwitzte. 10m vor der Reschenalm ging dann mein Akku leer.
Auf der Reschenalm hatte man einen wunderbaren Blick über den Reschensee. Ich musste aber mein Überleben sichern. Ich suchte verzweifelt nach einer Steckdose, die mir die freundliche Kellnerin dann auch zeigte. So saß ich dann völlig verschwitzt vor meinem Apfelstrudel. Meine Frau prahlte bei den Almgästen über ihren noch fast 3/4 vollen Ladestand und wies daraufhin, dass ich meinen schon aufladen müsste. Ich wünschte mir zum ersten Mal nach 21 Jahre glückliche Ehe eine ältere Ehefrau.

Der Trial

Nachdem mein Akku wieder ein wenig aufgeladen war, es sollte ja nun eigentlich nur noch bergab gehen, fuhren wir zu einem Trial. Am Start stand eine profihaft gekleidete Mountainbike-Fahrerin ohne E. Mit Integralhelm, Schonern für alle Gelenke, Spezialschuhe und Erste Hilfe-Set. Ich staunte und rückte meine Winterjogging-Jacke von Aldi zurecht und steckte meine Jogginghose in die Socken. Und los ging es. Ich hatte früher ein BMX. Ich kam zwar etwas zitternd und die Bremsen bis zum Anschlag ausgelastet heil am Grünsee an aber ich schwitzte schon wieder wie ein Elch. Meine Frau hatte früher kein BMX. So musste ich öfters auf sie warten. Es war wieder ok, dass sie jünger ist, als ich.
An dem idyllischen Grünsee kam uns auch eine süße Entenfamilie entgegen, so war meine Frau abgelenkt und ich konnte mich etwas erholen (abends gab es Entenbrust, lecker aber nicht ganz ohne moralische Bedenken gegessen). Meine Frau konnte wieder nicht genug bekommen und wollte nun noch zum Schwarzsee. Nachdem die Fahrt dorthin bergauf ging, verweigerte ich jegliche Weiterfahrt und drohte mit Scheidung. Ich konnte mich durchsetzen. Wir fuhren ins Tal. Eine wunderschöne Tour über ca. 40km.

E-Bike vor dem Kirchturm Altgraun
Reschenalm mit Blick auf Reschensee

Ins Vinschgau zur Melageralm (rote Tour)

Am nächsten Morgen, ich hatte mich über Nacht nach einem kurzen Fieberanfall wieder ganz gut erholt, starteten wir zur Melager-Alm. Die Fahrt dorthin sollte sehr einfach zu finden sein. Beim Kirchturm im Wasser links hinter ins Tal. Wir sollten die Straße entlang fahren, da der Straßenverkehr zwar italienischer Art sei, aber nur gering frequentiert. So war es auch.

Die Akkus hatten unterschiedliche Kapazitäten

Als Lehre vom Vortag versuchte ich so viel Strom als nur irgendwie möglich zu sparen. Maurice tauschte die Akkus unserer E-Bikes aus. Denn wie ich erfahren musste, hatte ich am ersten Tag den älteren Akku. Es lag also nicht allein an der individuellen, durch Yoga gestählten Leistungsfähigkeit meiner Frau sonder auch an der schlechteren Akkuleistung, dass am gestrigen Tag die Ladestand-Unterschiede so deutlich ausgeprägt waren.

Auf der Melager-Alm

Also die Fahrt über die Straße zur Melager-Alm war traumhaft. Wir hatten bombiges E-Bike-Wetter. Dank der 60% Zusatzleistung waren wir innerhalb 2 Stunden auf der Alm. Auf dem letzten Abschnitt ging es dann über Forst- und Wanderwege und ich konnte Selfies mit den Kühen machen. Auf der Alm gab es Brotzeit. Frische Milch oder Buttermilch direkt von der Alm ist einfach ein Traum. Aufgrund mangelnder Absprache bestellten wir auch noch doppelte Brotzeit. So gab es Speckplatte und Kaminwurz. Egal, auf 2000m inmitten der Natur schmeckt es und der Appetit scheint nicht zu vergehen. Nach der Brotzeit legte ich mich in die Wiese und verblieb in Savasana (Totenstellung im Yoga). Meine Frau war nicht zu bremsen, sie wanderte eine weitere Stunde um die Alm und genoß den Blick auf die Gletscherwelt.

Zurück nach Nauders mit Highspeed

Die Abfahrt begann zuerst über Forstwege bis wir dann in dem kleinen Örtchen Kabron wieder auf die Straße stießen. Zurück zum Reschensee mit Tempo 100km/h (ok nicht ganz). Während der Abfahrt war man aber erstaunt, wieviel Strecke man mit einem E-Bike bei nicht ganz unerheblichen Steigungen schafft. Am Reschensee angekommen waren es dann nur noch 20 Minuten bis zum unserem Hotel. Zum Abschluss dieses wunderbaren Tages besuchten wir dann noch die Sauna. Nach dem Abendessen war ich körperlich am Ende und ich schlief ein.

Selfie mit Kuh
Speckplatte auf der Melageralm

Wanderung ins Hochgebirge zu den Goldseen

Weil das Wetter und unser Hotel genial war verlängerten wir unseren Aufenthalt, um einen Tag. Wandern ist nach zwei Tagen und 80km mit dem E-Bike wohl eher einer der leichteren Übungen. Dies vorweg, diese Einschätzung war leider fatal. Am Abend plauschten wir noch mit dem Kellner, der uns unbedingt einen Besuch auf der Piengalm empfahl mit anschließender Steinpilzsuche in den Wäldern. Die Empfehlungen zum Besuch der Goldseen war indifferent. Aufgrund von Muränen sei der Aufstieg schwierig. Da ich hochalpin nicht ganz unerfahren war, als Kind war ich viel in der Schweiz, meinte ich diese Herausforderung meisten zu können.

Mit der Seilbahn auf den Bergkastel

Um 09.15 Uhr standen wir pünktlich an der Seilbahn. Oben angekommen studierten wir die Wegweiser. Meine Frau hätte sich eigentlich mit dem Besuch der Piengalm begnügt, doch mein Ehrgeiz wurde geweckt. Ich wollte ein Instagram-Selfie an einem richtigen Bergsee. Also überredete ich sie die zwei Stunden Weg zu den Goldseen in Angriff zu nehmen.

2600m Goldsee, ich bin angekommen

Nach ca. 15 Minuten benötigte ich die erste Verschnaufpause, die ich dann regelmäßig in 10 Minuten-Abständen einlegte, an Steilhängen auch in kürzeren Frequenzen. Meine Wasserflasche war nach ca. 30 Minuten geleert. Nach 60 Minuten forderte ich meine Frau zum Abbruch des Vorhabens auf. Diese hatte aber inzwischen „Blut geleckt“ und sie wollte unbedingt zu den Seen. Sie zeigte keine Ermüdungserscheinungen. Nach 2 Stunden kamen wir an dem unteren der beiden Seen an. Ich trank den halben See leer wegen starker Dehydration. Dies geschah bevor meiner Frau den See googelte, um mir mitzuteilen, dass der See mit Kupfer und Blei belastet ist. Seitdem wiege ich 2kg mehr. Aufgrund des geringen Sauerstoffgehaltes leistet ich auch keine Gegenwehr mehr auch noch die letzten Meter bis zum oberen Goldsee zu bewältigen. Ich war in einem Trance ähnlichen Zustand auch angesichts des traumähnlichen Anblick des Goldsees. Der Abstieg zum Bergkastel ist kurz erzählt. Meine Frau „hüpfte“ (Originalton) schnell runter, weil sie auf die Toilette musste, ich kam nicht hinterher, verlief mich auf einer Muräne, bis ich in der Ferne ein Rentnerpärchen erkannte und ihm bis zur Seilbahn folgte. Im Bergrestaurant bestelle ich zwei Liter Wasser.

Über die Piengalm zurück nach Nauders mit Lowspeed

Ich insistierte nach Nauders mit der Seilbahn zurückzukehren. Nun bestand aber meine Frau weiterhin auf den Besuch der Piengalm und den Spaziergang (sie nannte es schlendern) hinab ins Tal. Meine rechte Wade zeigte inzwischen erhebliche Verschleißerscheinungen. Ich hatte Schmerzen. Also zwangsläufig folgte ich meiner Frau und nach ca. 45 Minuten erreichten wir die idyllische Piengalm. Ein pittoreskes Kleinod mit Gänsen, Hühnern, Hunden und Fliegen: Ein Anblick wie im Bildband „Urige Almen in Tirol“. Meine Frau wollte unbedingt die Buttermilch probieren. Die war jedoch deutlich mehr Butter als Milch, danach wurde ihr schlecht. Das einzige Mal in diesem Urlaub klagte auch sie über körperliche Beschwerden. Wir verabschiedeten uns noch von zwei Mountainbikern, einer davon mit E, die seit Tagen auf dem Weg über die Alpen nach Riva am Gardasee waren. Tja, dann ging es fast 2 Stunden über Forstwege ins Tal. Ca. 30 Minuten vor Ankunft im Hotel, die Sauna hatte schon zu, spürte ich meine Füße nicht mehr. Der rechte Knöchel schmerzte und begann anzuschwellen. Ich las zuvor auf der Piengalm noch einen Aushang über gesundes Wandern. Ich war letztendlich froh, dass mir von den erwähnten gesundheitlichen Risiken zumindest der Herzinfarkt erspart blieb. Als Kind hatte ich das irgendwie alles anders in Erinnerung, entspannter.

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Selfie am Goldsee
Piengalm bei Nauders

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