Marokko: Von den belebten Straßen Marrakeschs zu den ruhigen Weiten der Sahara Als wir im März 2023 in unserem Yoga-Retreat tief entspannt auf den Matten lagen, ahnten wir noch nicht, dass gerade dieser Ort uns die Türen zu einem neuen Abenteuer öffnen würde. Dort...
Marokko: Von Marrakesch zur Sahara
Marokko: Von den belebten Straßen Marrakeschs zu den ruhigen Weiten der Sahara
Als wir im März 2023 in unserem Yoga-Retreat tief entspannt auf den Matten lagen, ahnten wir noch nicht, dass gerade dieser Ort uns die Türen zu einem neuen Abenteuer öffnen würde. Dort begegneten wir Astrid vom Dreamteam Maroc, deren Leidenschaft für ihr Land ansteckend wirkte. Mit leuchtenden Augen und einer Begeisterung, die nur jemand empfinden kann, der seine Berufung lebt, erzählte sie uns von den Touren, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Rachid durchführt.
Ihre Worte malten Bilder von exotischen Landschaften und Abenteuern, die so greifbar wurden, dass wir uns spontan entschlossen, Teil ihrer nächsten Tour zu werden. Es war eine Entscheidung, die von der Lust am Unbekannten und der Sehnsucht nach Erkundung getrieben war.
Der 27. November wurde zu unserem Tor in eine andere Welt. Mit der Lufthansa flogen wir über Frankfurt direkt in das Herz von Marrakesch, wo uns die Wärme Afrikas und ein Himmel in einem intensiveren Blau, als wir es kannten, begrüßten. Schon am ersten Nachmittag, inmitten des bunten Treibens der Stadt, ließen wir uns unsere erste Tagine schmecken, deren Düfte und Aromen ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage waren. Der Abend fand seinen Abschluss im Hotel Almas, das mit seiner einladenden Atmosphäre den perfekten Rahmen für den Beginn unserer Reise bot.
Die Sonne verabschiedete sich langsam hinter den Kulissen der Stadt, als wir uns auf der Dachterrasse des Hotels niederließen. Unter uns das lebendige Marrakesch, über uns ein Himmel, der mit der Nacht die ersten Sterne enthüllte – und in uns das Gefühl, dass eines der größten Abenteuer unseres Lebens gerade erst begonnen hatte.
Die gesamte Reise im Überblick
Marrakesch: Tor zu Marokkos Seele und die Gärten der Seele
Die Morgensonne, die durch die Vorhänge unseres Zimmers im Almas Hotel drang, war ein sanftes Wecksignal für den Tag, der vor uns lag. Mit der Neugier von Weltentdeckern machten wir uns auf den Weg, um dem pulsierenden Herzen Marrakeschs zu entkommen und fanden uns in einer Oase der Ruhe wieder – den Anima-Gärten, einem Meisterwerk des Künstlers André Heller.
Umgeben von der satten Pracht exotischer Pflanzen und dem sanften Plätschern von Wasserspielen, schien der Garten Anima eine Welt für sich zu sein. Es war, als hätten wir ein verborgenes Juwel entdeckt, eine Enklave der Schönheit und Gelassenheit inmitten der hektischen Stadt. Hier, im Schatten von Olivenbäumen und umspielt vom Duft des Lavendels, fanden wir einen friedvollen Start in den Tag.
Als die Sonne ihren Zenit überschritt und langsam dem Horizont zuneigte, kehrten wir zurück ins Almas Hotel, gerade rechtzeitig zur Ankunft der restlichen Tourmitglieder am Nachmittag. Neue Gesichter und Geschichten füllten die Lobby, und es entstand sofort ein lebhafter Austausch, der die Vorfreude auf die gemeinsamen Tage verstärkte.
Den Abend verbrachten wir in der Gesellschaft unserer neuen Weggefährten in einem Fischrestaurant, wo wir die Frische des Meeres auf unseren Tellern und die Wärme der marokkanischen Gastfreundschaft im Herzen spürten. Es war der perfekte Abschluss für unseren Aufenthalt in Marrakesch, bevor wir am nächsten Tag gemeinsam ins Atlasgebirge aufbrechen würden.
Info-Kasten: Garten Anima – Ein Kunstjuwel in Marrakesch
Der Garten Anima ist ein faszinierendes Werk des Künstlers André Heller, eröffnet im Jahr 2016. Dieses botanische Paradies in Marrakesch beherbergt nicht nur eine reiche Vielfalt an Pflanzen, sondern auch eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken. Besucher können hier Skulpturen und Werke von namhaften Künstlern wie Pablo Picasso und Keith Haring bestaunen, die sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügen. Heller hat mit Anima einen Ort der Ruhe und der künstlerischen Inspiration erschaffen, der die Grenzen zwischen Kunst und Natur verschwimmen lässt.
Auf dem Weg durch das Atlasgebirge
Nach einem stärkenden Frühstück, das von lokalen Delikatessen und frischem marokkanischen Tee geprägt war, setzten wir unsere Reise fort und bestiegen den Kleinbus, der uns in Richtung des majestätischen Atlasgebirges bringen sollte. Die Straße, die sich erst kürzlich in eine gut ausgebaute Route verwandelt hatte, führte uns auf Serpentinen hinauf bis auf eine Höhe von 2200 Metern über dem Meeresspiegel.
Unterwegs legten wir Pausen an sorgsam ausgewählten Rastplätzen ein, die mehr waren als nur Gelegenheiten, um die Beine zu vertreten. Ein besonderer Halt war die Frauenkooperative für Arganöl im Café Restaurant Aguelmous. Hier gewährte man uns Einblicke in die Herstellung des kostbaren Öls, das oft als das flüssige Gold Marokkos bezeichnet wird. Wir nutzten die Gelegenheit, um das handgepresste Öl zu probieren.
In einem kleinen Dorf entlang der Straße, wo die Zeit langsamer zu laufen schien, kauften wir frisches Obst. Die süßen Düfte und leuchtenden Farben der Früchte stellten eine willkommene Erfrischung und eine weitere Verbindung zu diesem Land dar, das uns mit jeder Meile mehr in seinen Bann zog.
Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Sonne ihre letzten Strahlen wie vergoldete Pfade über die Landschaft legte, erreichten wir Ait Ben Haddou. Die Kulisse, die sich vor uns ausbreitete, war atemberaubend: eine alte Ksar, die wie ein uraltes Monument aus dem Sand der Zeit aufragte. Das goldene Licht der Abendsonne ließ die Lehmmauern der Festung in einem warmen Glanz erstrahlen.
Durch die Gassen von Ait Ben Haddou
Frisch eingecheckt im Ksar Ljanoub, unserem pittoresken Hotel, das mit seiner authentischen Architektur und warmen Atmosphäre begeisterte, machten wir uns auf den kurzen Weg nach Ait Ben Haddou. Dieser Ort, bekannt für seine beeindruckende Lehmbauweise, war wie ein Fenster in eine längst vergangene Zeit.
Während wir durch die engen, verwinkelten Gassen schlenderten, erzählte uns Rachid, unser sachkundiger Guide und Kenner der Berberkultur, von den tiefgreifenden Symbolen, die in den Mauern und Toren des Ksar verewigt waren. Seine Worte waren wie Schlüssel, die die reiche Geschichte und die Geheimnisse dieses UNESCO-Weltkulturerbes entschlüsselten.
Auf dem Gipfel des Hügels, hoch über den Dächern von Ait Ben Haddou, leitete uns Astrid in eine Meditation. Dort, umgeben von der Stille der alten Mauern und der Weite des Himmels, ließen wir uns ganz in die Magie des Moments fallen. Es war, als würden wir eins mit der Zeitlosigkeit und der spirituellen Tiefe dieses Ortes.
Mit dem nahenden Sonnenuntergang begann unser Rückweg. Wir folgten dem sanften Flusslauf durch die Felder zurück zu unserem Hotel. Das Lichtspiel der untergehenden Sonne hüllte alles in ein surrealistisches Rot, eine Szenerie, die uns in stummer Bewunderung verharren ließ.
Den Abend ließen wir in der gemütlichen Atmosphäre des Ksar Ljanoub ausklingen. Bei einer traditionellen Tajine, einem kulinarischen Erlebnis, das so reich an Geschmack und Tradition war wie Marokko selbst, teilten wir unsere Eindrücke und bereiteten uns auf die weiteren Abenteuer vor, die uns der Atlas noch bieten würde.
Info-Kasten: Ait Ben Haddou – Ein historisches Filmset in der Wüste
Ait Ben Haddou, ein beeindruckendes Ksar in der Nähe von Ouarzazate, ist nicht nur ein UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch eine beliebte Kulisse für viele berühmte Filme. Diese alte Lehmbaustadt, mit ihren verwinkelten Gassen und imposanten Bauwerken, hat Filmemacher aus aller Welt angezogen.
Die charakteristische Architektur und die malerische Umgebung machten Ait Ben Haddou zur perfekten Filmkulisse für historische und Fantasy-Filme. Bekannte Produktionen wie „Gladiator“, „Lawrence von Arabien“ und Teile der Serie „Game of Thrones“ wurden hier gedreht. Jedes Gebäude und jeder Pfad in Ait Ben Haddou erzählt eine Geschichte, die Besucher in die faszinierende Welt des Kinos und der marokkanischen Geschichte eintauchen lässt.
Ait Ben Haddou diente nicht nur als Drehort für internationale Blockbuster, sondern ist auch ein Zeugnis der traditionellen Baukunst der Berber. Die gut erhaltene Lehmfestung bietet einen Einblick in das Leben und die Kultur der Menschen, die einst in diesen Mauern lebten.
Das Atlasgebirge: Ein Naturwunder Marokkos
Die malerischen Pfade zum Citadelle dades vorbei an der Stadt der Stille
Mit dem ersten Licht des Morgens machten wir uns auf den Weg in Richtung Dades Tal. Unsere Route führte uns durch Ouarzazate, oft als die ‚Stadt der Stille‘ bezeichnet. Dieser Ort, bekannt für seine Rolle in der Filmindustrie, zeigte sich uns als friedvolles Pflaster, auf dem wir uns mit allem Nötigen für unsere Weiterreise eindeckten.
Während wir durch die Stadt fuhren, erblickten wir die berühmten Filmstudios am Rande Ouarzazates. Diese Kulissen, Schauplatz für zahlreiche bekannte Filme, ließen uns innehalten und die Verbindung zwischen der realen Welt und der Welt des Kinos spüren. In der Ferne zeigte sich auch das Kraftwerk Ouarzazate, ein beeindruckendes Zeichen moderner Technologie inmitten der Wüstenlandschaft.
Unser Mittagsstopp war im Café Restaurant Al Manadir, wo ich ein schmackhaftes Chicken Kebab genoss, während wir uns auf den weiteren Weg nach Boulmane Dades vorbereiteten. Dort angekommen, erlebten wir die unvergleichliche Gastfreundschaft der Berber: Wir besuchten Rachids Vater und bekamen einen tiefen Einblick, wie die Menschen in diesem Teil der Welt leben.
Unsere Unterkunft für die Nacht war das Citadelle Dades in Ait Ben Ali – eine burgähnliche, verwinkelte Kasbah mit einem magischen Blick über eines der schönsten Täler, die man sich vorstellen kann. Die Architektur und die Aussicht dieses Ortes waren so atemberaubend, dass sie alleine schon eine Reise wert waren.
Am Abend unternahmen wir einen Spaziergang durch das Dorf. Wir lernten die Dorfstrukturen kennen, darunter die Rolle des „Bürgermeisters“ und wie Probleme in dieser Gemeinschaft geregelt werden. Ein kurzer Weg entlang des Flusslaufs führte uns zu einem kleinen, versteckten Wasserfall – ein idyllischer Ort, der Ruhe und Natur pur versprach.
Auf dem Rückweg zum Citadelle Dades wurden wir Zeugen eines spektakulären Naturschauspiels: der Aufgang des Vollmondes, der den Himmel in ein mystisches Licht tauchte. Zurück in unserer Kasbah genossen wir das Abendessen, während wir den Tag Revue passieren ließen und uns auf die Abenteuer freuten, die noch vor uns lagen.
Info-Kasten: Das Kraftwerk Ouarzazate – Eine solare Revolution in der Wüste
Mit einer geplanten Gesamtleistung von 2.000 Megawatt bis 2020 ist das Kraftwerk Teil eines der ambitioniertesten Solarenergieprojekte weltweit. Es besteht aus mehreren Blöcken, die bis 2017 eine elektrische Leistung von 500 Megawatt erreichten, was es zum größten solarthermischen Kraftwerk seiner Zeit machte.
Auf einer Fläche von 3.000 Hektar in der Wüste gelegen, erzeugt der Solarkomplex Energie für 1,3 Millionen Menschen, was die Abhängigkeit Marokkos von Energieimporten signifikant verringert und einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Das Kraftwerk Noor ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Technologien und nachhaltige Energiequellen genutzt werden können, um die Herausforderungen der Energieversorgung in einer sich wandelnden Welt zu meistern.
Wanderung duch die rauhe Welt des Atlasgebirge
Als der Morgen graute und die ersten Sonnenstrahlen das Dades Tal in ein sanftes Licht tauchten, begannen wir unsere Wanderung durch das Herz des Atlasgebirges. Mit jedem Schritt auf den rauen Felsenlandschaften offenbarte sich uns die ungezähmte Schönheit Marokkos. Vorbei an Nomaden, die in dieser unwirtlichen, aber faszinierenden Umgebung ihr Zuhause fanden, erlebten wir eine Welt, die so weit entfernt von unserem Alltag war.
Besondere Momente der Ruhe fanden wir auf den Felsformationen, wo wir uns für eine Yoga-Session niederließen. In dieser außergewöhnlichen Umgebung, mit dem endlosen blauen Himmel über uns, fühlten wir eine tiefe Verbindung zur Natur. Während unserer Wanderung entdeckten wir eine Vielzahl neuer Pflanzen, deren Namen und Geschichten uns Rachid näherbrachte.
Unser Ziel war ein kleines Dorf, in dem Mahmoud, unser Fahrer, bereits auf uns wartete. Von dort aus fuhren wir zu den berühmten Serpentinen von Tisderine bends, einem wahren Naturwunder. Vom Café-Restaurant Timzzillite Chez Mohamed aus genossen wir einen atemberaubenden Ausblick auf die geschwungenen Straßen, die sich wie ein Band durch die Landschaft zogen. Bei dem besten Kaffee unserer Tour ließen wir die beeindruckende Aussicht auf uns wirken.
Mit einem Ferrrari auf den Sepentinen von Tisderine bends.
Bevor wir unsere Reise fortsetzten, machten wir noch einen Abstecher zu den sogenannten ‚Monkey fingers‘ – bizarren Felsformationen, die an die Finger einer Hand erinnern. Diese einzigartigen geologischen Formationen waren ein weiteres Highlight unserer Tour.
Der Tag endete mit einem Besuch bei Rachids Schwester, wo wir einmal mehr die herzliche Gastfreundschaft der Berber erleben durften. Diese Begegnungen mit den Menschen und der Natur des Atlasgebirges hinterließen tiefe Eindrücke und bereicherten unsere Reise um unvergessliche Momente.
Zu Gast bei Berbern, die Schwester von Rachid
Die Gastfreundschaft der Berber ist legendär und wir durften diese Herzlichkeit hautnah erleben, als wir Rachids Schwester in ihrem Zuhause besuchten. Schon bei der Ankunft wurden wir mit offenen Armen empfangen, ein Zeichen der Wärme und des Respekts, der in dieser Kultur tief verwurzelt ist.
Das Mahl, das uns erwartete, war ein Fest für die Sinne. Gemäß berberischer Tradition begann das Essen mit einer Auswahl an Süßspeisen, ein Brauch, der uns sofort in den Bann zog. Was folgte, war ein reichhaltiges Angebot an Salaten, gefolgt von aromatischem Couscous, zartem Lamm und Huhn. Jedes Gericht war ein Ausdruck der Liebe und Fürsorge, die in die Zubereitung einfloss.
Der Höhepunkt des Abends war der traditionelle Tee mit Kräutern, der in einer feierlichen Zeremonie serviert wurde. Dieser Tee war nicht nur ein Getränk, sondern ein Symbol der Gastfreundschaft und des Austauschs zwischen Gast und Gastgeber.
Trotz der Sprachbarrieren genossen wir eine wunderbare Zeit mit allen Familienmitgliedern. Besonders berührend war der Moment, als die Frauen begannen, unsere Augen zu schminken und unsere Hände und Füße mit kunstvollen Henna-Mustern zu verzieren. Diese Geste der Verbundenheit war etwas ganz Besonderes und ließ uns noch tiefer in die Kultur und Traditionen eintauchen.
Der Abend endete mit einem gemeinsamen Abschiedsfoto, das uns als wertvolle Erinnerung an diese besondere Begegnung begleiten wird. Mit gefüllten Herzen und neuen Freundschaften im Gepäck machten wir uns auf den Weg zurück über das Tal zu unserem Citadelle Dades, um dort den Abend ausklingen zu lassen. Bereits voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer, das uns am darauffolgenden Tag in Richtung Merzouga an den Rand der Sahara führen würde.
Die Sahara: Eine Symphonie aus Sand und Sternen
Unsere Reise führte uns weiter in Richtung Süden, immer näher an das Ziel, das in unseren Träumen so fern und doch so greifbar schien – die Sahara. Unterwegs machten wir einen Abstecher nach Toudgha Tinghir, einem Ort, der uns mit seiner atemberaubenden Schönheit in seinen Bann zog. Die Schlucht mit ihren steilen, majestätischen Felswänden war ein spektakuläres Naturschauspiel, das uns demütig und staunend zurückließ.
Je weiter wir fuhren, desto flacher wurde die Landschaft, bis wir bei der Cooperativae Khadija pour l’industrie traditionnelle ankamen. Hier deckten wir uns mit farbenfrohen Tüchern ein, aus denen wir lernten, Turbane zu wickeln – eine praktische und stilvolle Vorbereitung auf die Wüstenhitze.
Nach einem kurzen Stopp in einer Raststätte, wo wir unsere Kräfte mit einem herzhaften Essen stärkten, setzten wir unsere Reise fort. Als wir am Nachmittag die ersten gewaltigen Dünen der Sahara erblickten, stockte uns der Atem. In der Kasbah Le Touareg, unserer Unterkunft für die Nacht, angekommen, bestiegen wir das Dach, von wo aus wir einen ersten, unvergesslichen Blick auf die endlosen Sandwellen der Wüste warfen. Die Stille, die uns dort umgab, war so tief und erhaben, dass sie uns für einen Moment die Zeit vergessen ließ.
Meine Frau und ich wagten unsere ersten Schritte in die Wüste, ein Erlebnis, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Selbst in dieser unwirtlichen, endlosen Weite begegneten wir einem Berber, der uns Souvenirs verkaufen wollte. Für ein Erinnerungsfoto gab ich ihm 20 Dirham – eine skurrile Begegnung inmitten der Stille der Sahara.
Zurück in der Kasbah, ließen wir den Tag bei einem köstlichen Essen ausklingen. Unsere Gedanken und unsere Vorfreude galten bereits der nächsten Nacht unter dem Sternenhimmel der Wüste – einem Abenteuer, das nur darauf wartete, von uns erlebt zu werden.
Merzouga: Das Tor zur Wüste und die Gärten des Lebens
Unser nächster Morgen in Merzouga begrüßte uns mit einer frischen Brise und einer Neugier, die uns zu den Gärten von Merzouga führte. Hier, inmitten der scheinbar lebensfeindlichen Wüste, entdeckten wir eine erstaunliche Oase des Lebens. Rachid, unser unermüdlicher Guide, erklärte uns, wie die Familien hier Ackerbau betreiben. Zu unserer Überraschung erfuhren wir, dass in etwa fünf Metern Tiefe genügend Wasser vorhanden ist, um das Land zu bewässern. Das Leben in der Wüste, weit entfernt von den Klischees des Leidens und der ständigen Wasserknappheit, war geprägt von einer tiefen Liebe zur Heimat und dem Stolz der Menschen, die hier alles hatten, was sie zum Leben brauchten.
Unser Tag wurde durch den Besuch eines Gnaoua-Konzerts bereichert. Die lebhaften Rhythmen und der energiegeladene Tanz der Berber waren ansteckend und wir fanden uns bald mittendrin, bewegt von der Musik und der ausgelassenen Stimmung.
Später kehrten wir in das Café Restaurant Chez Ibrahim ein, wo wir die berühmte Berber Pizza probierten – ein kulinarisches Highlight, das unsere Geschmacksknospen auf eine Reise durch die traditionelle Küche der Region mitnahm.
Am späten Nachmittag, als die Sonne bereits tief am Horizont stand, führte uns Rachid in die Kunst des Turbanbindens ein. Mit neuem Wissen und frisch gewickelten Turbanen machten wir uns auf den Weg zu den Dromedaren, die uns in den Sonnenuntergang hinein zu unserem Luxus-Camp in der Wüste bringen sollten. Dieser Moment, als wir auf den sanften Riesen ritten, während die Sonne die Dünen in ein goldenes Licht tauchte, markierte den Beginn des Höhepunkts unserer Reise – einer Nacht unter den Sternen der Sahara.
Info-Kasten: Gnaoua Musik – Der rhythmische Puls der Berberkultur
Die Gnaoua Musik, die ihren Ursprung in der marokkanischen Berberkultur hat, ist bekannt für ihre tiefgründige Rhythmik und spirituelle Bedeutung. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Gnaoua-Kultur und ist eng mit den traditionellen Lila- oder Derdeba-Ritualen verknüpft.
In diesen Zeremonien, die oft die ganze Nacht dauern, werden böse Geister vertrieben und andere Geister angerufen, wobei die Teilnehmer oft in Trance fallen. Diese Rituale dienen sowohl der Selbstheilung der Einzelnen als auch der symbolischen Wiederholung der Weltschöpfung für die Gemeinschaft.
Die Hauptinstrumente der Gnaoua Musik sind die Tbal, eine mit Stöckchen geschlagene Fasstrommel, die Sintir, eine Langhalslaute mit einem Resonanzkörper, der sogar ein Schildkrötenpanzer sein kann, und die Gimbri, eine dreisaitige Langhalslaute mit rechteckigem Resonanzkörper aus Holz. Hinzu kommen die metallenen Gefäßklappern, die Qaraqib.
Die Musik der Gnaoua, die besonders in Essaouira und ihrem Umland gepflegt wird, wo auch das jährliche Gnawa-Festival stattfindet, hat internationale Musiker wie Jimi Hendrix, Peter Gabriel und Joe Zawinul angezogen. Heute wird die Gnaoua Musik auch außerhalb ihres rituellen Kontextes in konzertanter Form aufgeführt und hat Einflüsse in Genres wie Rock und Reggae gefunden.
Musik unter den Sternen: Gnaoua-Klänge und Berber-Instrumente
Als der Nachmittag sich dem Ende zuneigte, bestiegen wir voller Vorfreude unsere Dromedare – jene majestätischen Tiere der Wüste, die uns auf unserer Reise durch die endlosen Dünen der Sahara begleiten sollten. Für diejenigen unter uns, die Rückenprobleme hatten, stand auch ein Offroader bereit, um die Fahrt ins Camp komfortabler zu gestalten.
Die Karawane zog sanft über die goldenen Dünen, und wir ließen uns von der Schönheit des Sonnenuntergangs verzaubern. Unterwegs hielten wir an, um eine der höheren Dünen zu erklimmen – ein perfekter Ort, um atemberaubende Fotos zu machen und den Moment festzuhalten. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser Ziel: ein luxuriöses Wüstencamp, in dem jedes Paar oder jeder Reisende ein eigenes Zelt mit Dusche und Toilette beziehen konnte. Die Einzigartigkeit und der Komfort des Camps übertrafen all unsere Erwartungen.
In der Zeit, bevor der Mond am Himmel erschien, richteten wir unseren Blick nach oben und wurden mit einem spektakulären Sternenhimmel belohnt. Das Zählen der Sternschnuppen wurde zu einem magischen Zeitvertreib, der uns die Unendlichkeit des Universums spüren ließ.
Nach einem köstlichen Abendessen versammelten wir uns alle um das Lagerfeuer. Dort erlebten wir einen unvergesslichen Abend, geprägt von den rhythmischen Trommeln und den traditionellen Instrumenten der Berber. Wir tanzten gemeinsam, bewegt von den Gnaoua-Klängen, die uns in ihren Bann zogen und eine unvergleichliche Verbindung zwischen uns allen schufen.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem weiteren atemberaubenden Naturereignis – einem unvergesslichen Sonnenaufgang. Nach einem stärkenden Frühstück bestiegen wir wieder unsere treuen Dromedare und machten uns auf den Weg zurück nach Merzouga, von wo aus unsere Reise weiterging. Jeder Moment in der Wüste war ein Geschenk, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird.
Zurück im Dades Tal auf einen Tee mit Nomaden
Nach dem unvergesslichen Abenteuer in der Wüste kehrten wir am Nachmittag zurück in unser vertrautes Hotel im Dades Tal. Die Ruhe und Schönheit dieses Ortes luden uns dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und die Eindrücke der vergangenen Tage zu verarbeiten. Nach einem üppigen Abendessen in der behaglichen Atmosphäre des Hotels zogen wir uns in unsere Zimmer zurück, um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.
Der folgende Morgen begrüßte uns mit einem klaren Himmel und einer Wanderung, die uns 14 Kilometer vom Dades Tal ins Rosental führen sollte. Diese Route gab uns erneut die Möglichkeit, die raue und gleichzeitig majestätische Natur des Atlasgebirges zu bestaunen. Besonders die Quarzadern und die vielfältige Gesteinsformationen entlang unseres Weges waren nicht nur für Geologiebegeisterte ein echtes Highlight.
Einer der bewegendsten Momente unserer Wanderung war die Begegnung mit einer Nomadin, die in einer Höhle lebte. Ihr kleines, etwa einjähriges Kind saß inmitten von Ziegen und spielte vergnügt mit Steinen. Trotz ihrer bescheidenen Lebensumstände und des Mangels an weltlichem Besitz lud sie uns mit einer Großzügigkeit, die uns tief berührte, zum Tee ein. Wir dankten ihr für ihre Gastfreundschaft mit frischen Orangen. Diese Begegnung hinterließ bei uns allen einen nachhaltigen Eindruck und regte zum Nachdenken über die wahren Werte im Leben an.
Am Ende unserer Wanderung erreichten wir das Rosental, wo Mahmoud, unser treuer Fahrer, bereits auf uns wartete. In einem nahegelegenen Dorf verteilten wir an die dort spielenden Kinder frisches Obst und Stifte – eine kleine Geste, die Freude und Lächeln in die Gesichter der Kinder zauberte.
Unsere Reise führte uns anschließend zurück nach Ait Ben Haddou, wo wir unsere letzte Nacht verbrachten, bevor es am nächsten Tag wieder zurück nach Marrakesch ging. Jeder Schritt dieser Reise war erfüllt von neuen Eindrücken, Begegnungen und Erkenntnissen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben würden.
Durch die Gassen von Marrakesch
Unsere Fahrt über das Atlasgebirge zurück nach Marrakesch war diesmal geprägt von regnerischem Wetter, das den Gipfeln eine weiße Schneekappe verlieh. Auf halbem Weg hielten wir an einem Tagine Outlet, wo wir echte marokkanische Tagines für umgerechnet 5€ erstanden – ein Schnäppchen, das uns als kulinarisches Souvenir an unsere Reise erinnern würde. Gegen Mittag erreichten wir wieder unser vertrautes Hotel Almas in Marrakesch.
Um 14 Uhr begann unsere Erkundungstour durch die Medina von Marrakesch, ausgehend von der beeindruckenden Koutoubia-Moschee. Wir schlängelten uns durch die engen Gassen, vorbei am prächtigen Hotel Les Jardins De La Koutoubia, und tauchten tief in das Herz der Souks ein. Von Gewürzen über Schmuck bis hin zu moderner und traditioneller Kleidung – die Vielfalt war schwindelerregend. Hier und da stießen wir auf alte, vom Erdbeben zerstörte Gebäude, Zeugen der Geschichte Marrakeschs.
Im „History of Kaftan“ wurden wir von der Qualität der hochwertigen Kaftans verzaubert. Ich konnte nicht widerstehen und gönnte mir selbst einen als Erinnerung an diese farbenfrohe Stadt.
Unser nächster Halt war das Café Árabe, ein Ort der Entspannung hoch über den Dächern der Medina. Bei einem kühlen Drink genossen wir den Blick auf das Atlasgebirge und ließen die Eindrücke des Tages auf uns wirken.
Im Herboriste du paradis bekamen wir eine faszinierende, wenn auch etwas verkaufsorientierte Einführung in die Welt der Kräuter und Gewürze. Trotz der offensichtlichen Verkaufsabsicht verließen wir den Laden ohne Kauf, aber mit einem Lächeln und neuen Kenntnissen.
Unsere Tour führte uns weiter durch die verwinkelten Gassen, bis wir schließlich zum Sonnenuntergang auf dem pulsierenden Gauklermarkt, dem Jemaa el-Fna, ankamen. Dort, inmitten von Affendresseuren, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Musikern und Tänzern, fühlten wir uns, als wären wir in eine Szene aus 1001 Nacht geraten.
Den Abend beschlossen wir in unserem liebgewonnenen Fischrestaurant, wo wir einige Mitglieder unserer Reisegruppe verabschiedeten, die am nächsten Tag die Heimreise antraten. Für uns und den restlichen Teil der Gruppe ging die Reise am Sonntagmorgen weiter in Richtung Essaouira, ans Meer.
Info-Kasten: Jemaa el-Fna – Das pulsierende Herz von Marrakesch
Heute ist der Jemaa el-Fna ein pulsierender Treffpunkt, der Touristen und Einheimische gleichermaßen anzieht. Mit seiner orientalischen Atmosphäre und dem wilden Treiben am Abend – geprägt von Gauklern, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Wahrsagerinnen sowie Künstlern und Musikern – bietet der Platz ein unvergleichliches Erlebnis. Hier kann man auch kulinarische Spezialitäten der Region genießen, die an zahlreichen Verkaufsständen angeboten werden.
Der Kulturraum des Djemaa-el-Fna-Platzes wurde im Jahr 2001 als erster Ort in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen und befindet sich seit 2008 auf der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung des Platzes als ein Ort, der die kulturelle Vielfalt und die lebendige Tradition Marokkos verkörpert.
Essaouira: Marokkos malerische Küsten
Unsere Reise führte uns weiter durch die Wüste in Richtung Essaouira. Unterwegs machten wir Halt bei der Frauenkooperative Arganomade, einem Ort, an dem das berühmte marokkanische Arganöl in Handarbeit produziert wird. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns mit verschiedenen Varianten dieses wertvollen Öls einzudecken und erhielten zudem einen faszinierenden Einblick in den Herstellungsprozess.
Am Nachmittag erreichten wir Essaouira, eine Stadt, die durch ihren Charme und ihre einzigartige Lage am Atlantik besticht. Wir checkten im Riad Kafila Essaouira ein, dessen Innenhof ein echtes Stück marokkanischer Kultur bot. Der wahre Höhepunkt aber war der Rooftop, von dem aus wir einen atemberaubenden Blick auf den weiten Atlantik und die schroffen Felsen hatten. Die kreischenden Möwen über uns und das Rauschen des Meeres schufen eine Atmosphäre purer Romantik.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und einen willkommenen Tee genossen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Dort hatten wir die Möglichkeit, frischen Fisch direkt von den Booten zu kaufen und diesen am Hafen grillen zu lassen. Doch zunächst zog es uns in die malerischen Gassen von Essaouira, die zum Shoppen einluden.
Unser Abendessen verbrachten wir im Restaurant Il Mare. Von der Terrasse aus genossen wir den Sonnenuntergang über dem Meer, begleitet von Live-Musik. Bei köstlichen Speisen und einem Glas Rotwein ließen wir den Abend ausklingen – ein perfekter Abschluss für einen wunderschönen Tag am Meer.
Sidi Kaouki: Surfen und Entspannung am Atlantik
Der nächste Tag unserer Reise begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Riad Kafila, bei dem wir den Blick auf die Küste Essaouiras genossen. Gestärkt und voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg nach Sidi Kaouki, einem malerischen Küstenort, der für seinen kilometerlangen Sandstrand bekannt ist. Unterwegs kamen wir am berühmten Jimi Hendrix Café vorbei, das an den legendären Musiker erinnert, der eine Zeit lang in dieser Gegend lebte.
In Sidi Kaouki angekommen, offenbarte sich uns ein beeindruckendes Bild: Surfer, die geschickt die Wellen meisterten, Berber, die mit ihren Dromedaren am Strand entlangzogen, und Pferde, die spielerisch mit Hunden um die Wette liefen. Auf der Straße übten Hippies das Skateboardfahren – eine Szene wie aus einem Traum.
Wir nutzten die Zeit am Strand, um uns in die Wellen des warmen Atlantiks zu stürzen und einen ausgedehnten Spaziergang am Strand zu genießen. Die entspannte Atmosphäre und die natürliche Schönheit von Sidi Kaouki waren eine wahre Wohltat für die Seele.
Am frühen Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Marrakesch. Dort checkten wir im Wazo Hotel ein, einem stilvollen Business-Hotel, das mit seinem modernen Komfort überzeugte. Den Abend verbrachten wir erneut in der Medina, diesmal im NOMAD Restaurant, das auf seinem Rooftop eine atemberaubende Aussicht bot. Bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen ließen wir die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren und genossen die Gemeinschaft.
Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam zum Flughafen. Die herzlichen Verabschiedungen waren geprägt von der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Diese Reise hatte uns nicht nur unvergessliche Erinnerungen beschert, sondern auch neue Freundschaften entstehen lassen.
Fazit: Ein Traum von Marokko – Unvergessliche Momente mit Dreamteam Maroc
Unsere Reise mit Astrid und Rachid von Dreamteam Maroc war mehr als nur ein Urlaub – es war ein einmaliges und unvergessliches Abenteuer, das uns in die Tiefen der marokkanischen Kultur und Landschaft führte. Von den belebten Straßen Marrakeschs über die stille Schönheit der Wüste bis hin zu den malerischen Küsten Essaouiras – jeder Moment war gefüllt mit Staunen und Freude.
Die Erfahrung der Stille in der Wüste, unter einem Sternenhimmel, der so klar und weit war, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen hatten, wird für immer in unserem Gedächtnis bleiben. Diese Momente der Ruhe, weit entfernt von der Hektik des Alltags, waren eine seltene und kostbare Erfahrung.
Wir hatten das Glück, in traumhaften Hotels zu übernachten, unvergleichliche kulinarische Köstlichkeiten zu genießen und Begegnungen zu erleben, die unser Verständnis für die reiche Berberkultur vertieft haben. Diese Reise hat nicht nur unseren Horizont erweitert, sondern auch unser Herz berührt.
Ich kann eine Marokko-Tour mit Dreamteam Maroc uneingeschränkt empfehlen. Astrid und Rachid sind nicht nur hervorragende Gastgeber, sondern auch Botschafter einer faszinierenden Kultur. Ich freue mich schon darauf zu sehen, welche neuen Touren und Ideen sie in Zukunft für das Erlebnis Marokko entwickeln werden.